© Thomas Prenner

Asus

Full-HD-Tablet Transformer Pad Infinity im Test

Asus bringt mit dem Infinity eines der ersten Android-Tablets mit Full-HD-Auflösung auf den Markt. Mit 1920 x 1200 bei einer Diagonale von 10.1 Zoll (25,7 Zentimeter) ergibt sich eine Pixeldichte von 224ppi. Zum Vergleich: Das Asus Transformer Prime kommt mit seiner Auflösung von 1280 x 800 auf gerade einmal 149ppi.

Das Transformer Pad Infinity ist somit neben dem Acer Iconia Tab A700 das hochauflösendste Android-Tablet am Markt. Die beiden Geräte werden derzeit nur vom neuen iPad übertroffen, das mit einer Auflösung von 2048 x 1536 auf eine Pixeldichte von 264ppi kommt.

Der erste Eindruck
Asus setzt abermals auf einen Bildschirm mit Super IPS+ samt LED-Hintergrundbeleuchtung. In der Praxis macht das Display einen guten und hellen Eindruck.  Im Unterschied zum neuen iPad und zu aktuellen High-End-Smartphones ist es beim Infinity mit freiem Auge - allerdings unter einiger Anstrengung - möglich, die einzelnen Pixel am Screen zu erkennen. Besonders deutlich wird das etwa beim sogenannten Treppeneffekt bei der Schriftdarstellung.

In Sachen Verarbeitung gibt es beim Transformer Pad Infinity nichts auszusetzen. Die Rückseite aus gebürsteten Aluminium erinnert sehr an die der Asus Zenbooks und wirkt durchwegs stabil. Im Vergleich zum Infinity Prime zieht die Oberfläche weit weniger Fingerabdrücke an und wirkt dadurch hochwertiger.

Die Maße betragen 263 x 180,8 x 8,5 mm, das Gewicht liegt bei 568 Gramm. Bei den Abmessungen hat sich im Vergleich zum Prime wenig getan, das Infinity ist lediglich 0,2 mm dünner. Die Verarbeitung bietet keinen Grund zum Klagen, das Gehäuse ist stabil, es lassen sich keine Schwachstellen ausmachen. Erstmals setzt Asus bei seinen Tablets außerdem auf das weiterentwickelte Gorilla Glass 2.

Empfangsprobleme
Beim Vorgänger Transformer Prime wurde kurz nach Veröffentlichugsdatum bekannt, dass es Probleme mit WLAN- und GPS-Empfang gibt. Asus bestätigte das und bot verärgerten Kunden an, einen kostenlosen GPS-Dongle nachzuliefern.

Als Grund für die Probleme wurde damals die Gehäuserückseite genannt, die den problemlosen Empfang verhindere. Beim Transformer Infinity hat man reagiert und an der Oberseite der Rückseite auf Kunststoff anstatt Aluminium gesetzt.

Auch Samsung hat seine Tablets ähnlich designt, um Empfangsproblemen vorzubeugen. Die Taktik scheint aufzugehen, das Infinity wies im Test einen durchwegs guten Empfang auf, sowohl bei WLAN, als auch bei GPS.

Anschlüsse
Bei den Anschlüssen gibt es wenig Neues zu berichten, so ist neben dem proprietären Ladekabel noch ein Anschluss für ein microUSB-Kabel, sowie eine 3,5mm-Klinke für Kopfhörer vorhanden. Auch einen Slot für microSD-Karten gibt es, der integrierte Speicher lässt sich damit um bis zu 32 GB aufstocken.

Darüber hinaus sind im Infinity noch zwei Kameras integriert. Die Hauptkamera an der Rückseite fotografiert mit maximal acht Megapixel, Videos können nicht nur in Full-HD abgespielt, sondern auch aufgenommen werden. Die Front-Kamera fotografiert mit 1,2 Megapixel.

Die Docking-Station
Wie bei den anderen Transformer-Geräten kann man das Prime Infinity auch in einen passenden Tastatur-Dock stecken. Dadurch, dass im Dock ein zweiter Akku eingebaut ist, wird die Betriebsdauer deutlich erhöht. Außerdem wird das Gerät um einen SD-Karten-Slot sowie um einen vollwertigen USB-Anschluss erweitert.

Das Innenleben und die Leistung
Wie schon das Transformer Prime setzt auch das Infinity auf einen Chipsatz aus Nvidias Tegra-3-Serie. Getaktet ist die Quad-Core-CPU mit 1,6 Ghz, zusätzlich sind ein GB RAM vorhanden. Funken kann das Infinity in den WLAN-Standards b/g/n, zusätzlich ist Bluetooth in der energiesparenden Version 4.0 vorhanden.

Bei der Leistung ähnelt das Infinity sehr stark dem Transformer Prime. Im Quadrant-Benchmark kommt das Tablet auf 4190 Punkte, also gut 100 Punkte mehr als der Vorgänger. Im AnTuTu-Benchmark konnten im Test 12.840 Punkte erreicht werden, der Browsermark von Rightware kam auf einen Wert von 122.219 Punkte.

Die Software
Das Transformer Pad Infinity ist mit der Android-Version 4.0.3 (Ice Cream Sandwich) ausgestattet. Dazu gibt es eine Reihe Asus-eigener Apps. Darunter finden sich auch durchaus nützliche Programme wie etwa MyCloud, worüber eine Remote-Desktop-Verbindung zum eigenen Rechner hergestellt werden kann.

Darüber hinaus ist noch Nvidias Tegra Zone vorhanden, über die Spiele gefunden werden können, die speziell auf den eingebauten Chipsatz abgestimmt sind.

Der Akku
Um trotz des hochgetakteten Chips über genügend Leistung zu verfügen, kann man das Infinitiy in drei verschiedenen Leistungsmodi betreiben: "Normal", "Ausgeglichen" und im Energiesparmodus. Dabei wird der Prozessortakt begrenzt, wodurch natürlich auch die Leistung sinkt.

Im Normalmodus und beim Abspielen eines 720p Videos in Endlosschleife schaffte das Infinity eine Laufzeit von rund 8,5 Stunden. Damit ist es eine Spur schlechter als der Bruder Transformer Pad Infinity. Die Akkuleistung steigt, wenn man die Tastatur anschließt. Im Test waren so rund 14 Stunden Akkulaufzeit möglich.

Fazit
Das Transformer Pad Infinity zählt derzeit zu den leistungsstärksten und besten Android-Tablets am Markt, wird aber in Sachen Rechenleistung von High-End-Smartphones wie dem HTC One X oder dem Samsung Galaxy S III übertroffen.

Besitzer des Vorgänger-Serie Transformer Prime sollten sich ein Upgrade zwei Mal überlegen, da die Leistung der beiden Tablets annähernd gleich ist und der wahrnehmbare Unterschied aufgrund der Auflösung nicht derart markant ausfällt. Auch der Anschaffungspreis ist mit 599 Euro (64GB, UVP) noch relativ hoch.

In Kombination mit der Tastatur kommt das Infinity auf 719 Euro. Demnächst soll auch eine Variante mit 32 GB erscheinen, ein Verkaufspreis wurde aber noch nicht genannt.

Wer derzeit überlegt, sich ein Tablet anzuschaffen anzuschaffen und viel Wert auf die Displaydarstellung legt, kann beim Infinity zugreifen, sollte dabei aber auch das neue iPad in Betracht ziehen, dessen Display noch eine Spur hochauflösender ausfällt. Jenes ist in der kleinsten Ausführung mit 16 GB Speicher auch schon ab etwa 460 Euro zu haben.

Mehr zum Thema

  • Gelungener Hybrid: Transformer TF201 im Test
  • Das neue iPad im Test: Heiß und fetter

Modell
Asus Transformer Pad Infinity TF700T
Display:
10,1 Zoll LCD-Display - 1920 x 1200 Pixel
Prozessor:
Quad-Core 1,6 GHz, Nvidia Tegra 3 Chipsatz
RAM:
1 GB
Speicher:
64 GB, microSD-Kartenslot (bis zu 32 GB)
Betriebssystem:
Android 4.0 (Ice Cream Sandwich)
Anschlüsse/Extras:
Micro-USB, 3,5mm Klinke, WLAN (b/g/n), Bluetooth 4.0
Kamera:
8 Megapixel Rückseite, 1,2 Megapixel Front
Videos:
Aufnahme in 1080p
Maße:
263 x 180,8 x 8,3 mm, 586 Gramm
Preis:
599 Euro UVP (64 GB)

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

mehr lesen
Thomas Prenner

Kommentare