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Großbritannien verbietet Faxgeräte in Behörden

Die britische Gesundheitsbehörde NHS (National Health Service) darf ab sofort keine Faxgeräte mehr kaufen. Ab März 2020 müssen zudem alle Geräte ausgemustert werden. Die Regierung kam damit einer Forderung der Chirurgenvereinigung nach, welche die veralteten Nutzungsgewohnheiten zu Lasten der Patientensicherheit als "absurd" kritisierte. Die Nutzung von Fax sei nicht mehr zeitgemäß und berge ein hohes Risiko für die Privatsphäre von Patienten.

Faxen immer noch populär

Fast 9000 Fax-Geräte sind allein im englischen Gesundheitswesen noch im Einsatz. Über diese werden Patientenbefunde und Rezepte hin- und her geschickt. Sehr oft würden Dokumente ankommen, die für ganz andere Empfänger gedacht seien, berichten Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen. Die Kommunikation stecke vielerorts noch im Mittelalter, kritisiert etwa ein Apotheker. Dieser hofft, dass endlich auch handgeschriebene Rezepte verschwinden werden, bei denen es immer wieder zu Missverständnissen komme.

Andere warnen allerdings vor der Abhängigkeit von neuen Technologien und verweisen auf den WannaCry-Angriff aus dem Jahr 2017, der das britische Gesundheitssystem besonders hart traf und für ein Chaos in Krankenhäusern und Arztpraxen sorgte. Damals hätten sich gerade alte Geräte als Rettung in der Not erwiesen, argumentieren Kritiker der Maßnahme.

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