Huaweis Harmony OS entpuppt sich als Android-Klon
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Die US-Regierung hatte im Mai 2019 Google die Zusammenarbeit mit Huawei verboten. Der chinesische Hersteller verlor daraufhin seine Android-Lizenzen.
Huawei kündigte deshalb ein eigenes Betriebssystem an. Mit Harmony OS sollte ein Alternative zu Googles Android und Apples iOS geschaffen werden, hieß es.
Nach näherer Durchsicht der seit kurzem verfügbaren Entwicklerversion von Harmony OS 2.0 scheint von der hehren Ankündigung nicht viel übrig zu bleiben, berichtet Ars Technica.
Nicht viele Unterschiede zu Android
Die Art und Weise wie Huawei das Betriebssystem gegenüber der Öffentlichkeit und in Entwicklerdokumenten beschrieben habe, habe mit dem, was tatsächlich ausgeliefert wurde, nicht viel tun, so Ars Technica. Bei dem Betriebssystem dürfte es sich im Wesentlichen um eine Android-Abspaltung (Fork) handeln.
Bis auf die hauseigene Bedienoberfläche EMUI, die Huawei auch heute schon bei seinen Smartphones einsetzt, konnten nicht viele Unterschiede zu Googles Android festgestellt werden. In vielen Code-Teilen dürfte beim Huawei-Klon lediglich die die Bezeichnung "Android" durch "Harmony OS" ersetzt worden sein.
Dass gegenüber dem Original nicht viel geändert wurde, zeige auch die Huawei App Gallery, über die sich zahlreiche von Android bekannte Apps installieren lassen. Für eine Entwicklerversion sei Harmony OS darüber hinaus zu elaboriert. So würden etwa auch die fast perfekte Gesten-Navigation, Einstellungsmöglichkeiten und das ausgeklügelte Berechtigungssystem darauf hindeuten, dass einfach Android-10-Features kopiert wurden.
Für den chinesischen Markt
Rechtlich ist das kein Problem, da Open-Source-Software, wie Android, nicht unter die US-Export-Restriktionen fällt. Punkten dürfte Huawei mit dem Android-Klon vor allem in China.
Der Zugriff auf Google-Apps bleibt dem Konzern bis auf weiteres weiter verwehrt. Die ersten Geräte mit Harmony OS will Huawei noch heuer, voraussichtlich im April, ausliefern.
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