Aufgeschraubtes iPhone (Symbolbild)

Aufgeschraubtes iPhone (Symbolbild)

© Tyler Lastovich/Unsplash

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iPhone-Reparatur: Apple schickt 36 Kilo schweren Werkzeugkoffer

Seit kurzem können US-Kund*innen kaputte Bildschirme, Batterien und Kameras der neuen iPhone-Modelle mit Teilen und Werkzeugen von Apple reparieren. Der The Verge-Journalist Sean Hollister hat die Reparatur selbst bei seinem iPhone Mini versucht. Die Bilanz fiel ernüchternd aus. „Nachdem ich den Reparaturprozess ausprobiert habe, kann ich ihn eigentlich überhaupt nicht empfehlen – und ich habe den leisen Verdacht, dass Apple das so will“, schreibt er in seinem Bericht.

Hollister erwartete eine kleine Box mit Schraubenziehern, Spaten und Zangen. Für den Tausch des knapp 30 Gramm schweren Akkus erhielt er aber einen fast 36 Kilogramm schweren Koffer inklusive einer 80-seitigen Anleitung.

Mühsam und kompliziert

Das Smartphone zu öffnen, den Akku auszutauschen und das Gerät wieder zu schließen, erwies sich als sehr schwer – trotz des Equipments. Nach dem langwierigen Prozess erkannte das iPhone nicht mal die Originalbatterie mehr als solche.

Man muss sich nämlich nach der Reparatur an Apples Drittanbieter-Logistikunternehmen wenden, damit dieses das Teil validieren kann. Dafür braucht man einen Computer und eine Wi-Fi-Verbindung, da man das iPhone neu starten und dem Unternehmen die Fernsteuerung überlassen muss. Zusammengefasst ist es ein aufwändiger und mühsamer Gesamtprozess bis das iPhone den neuen Akku auch nutzen kann.

Fragwürdiges Angebot

Apple zahlt zwar für den Versand des Werkzeugs, günstig wird die Reparatur dadurch nicht. Eine neue Batterie kostet 69 Dollar, genauso viel wie der Tausch im Apple Store. In diesem Fall muss man es aber noch selbst erledigen und trägt das Risiko falls etwas schiefgeht.

Für die einwöchige Miete der Apple-Werkzeuge fallen außerdem 49 Dollar Miete an. Werden sie nicht innerhalb von 7 Tagen zurückgeschickt, erhält man auch die 1.200 Dollar-Kaution nicht zurück. Hollister erhielt den Koffer 2 Tage vor dem Akku und hatte somit nur 5 Tage Zeit sich der Reparatur widmen. Es sei „der perfekte Weg ist, um den Anschein zu erwecken, dass das Unternehmen die Right-to-Repair-Politik unterstützt, ohne sie tatsächlich zu fördern.“

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