Beim Weiterverkauf sollte man das Entsperren nicht vergessen.

Beim Weiterverkauf sollte man das Entsperren nicht vergessen.

© APA/AFP/CHRIS TUITE / CHRIS TUITE

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MacBook-Sicherheitschip verhindert Weiterverkauf am Secondhand-Markt

Was bei iPhones bereits Standard ist, ist nun auch bei immer mehr MacBooks der Fall: Ist das Gerät in der iCloud gesperrt, ist ein Weiterverkauf quasi unmöglich. Die Geräte können, auch wenn sie kaum benutzt wurden, nur noch als Quelle für Ersatzteile verwendet werden.

Verantwortlich dafür ist der T2-Sicherheitschip, der standardmäßig in den M1- und M2-Prozessoren der MacBooks verbaut ist. Ist dieser mit einer bestimmten Person verbunden, ist es unmöglich, das Gerät ohne Passwort wieder zum Laufen zu bringen. Das ist auch der Fall, wenn der Laptop komplett zurückgesetzt und alle Daten gelöscht wurden.

Reparaturshops am verzweifeln

Für Reparaturshops und Secondhand-Händler*innen ist das eine Katastrophe, denn immer mehr Geräte sind durch eine solche Sperre geschützt. Apples M1-Chip wurde nämlich 2018 vorgestellt, die erste Welle ausrangierter Geräte trifft aktuell auf den Gebrauchtwarenmarkt.

Die Geräte stammen hauptsächlich von Schulen und großen Unternehmen, die Hunderte oder gleich Tausende Geräte auf einmal entsorgen. Manche MacBooks sind in einwandfreiem Zustand und könnten sofort weiterverkauft wäre - wenn die Sperre nicht wäre. 

Hacks nicht möglich

Versuche, die Sperre mittels Hacks zu umgehen, schlugen bisher fehl. Außerdem sind sie - wenn sie funktionieren würden - sehr aufwändig und zeitintensiv. Einzige Möglichkeit, die Geräte zu entsperren, ist es, sie aus der "Wo ist"-App der Vorbesitzer*innen zu entfernen. 

Reparaturshop-Besitzer John Bumstead sagt gegenüber Vice, dass Apple es Gebrauchtwarenhändler*innen von Jahr zu Jahr schwieriger macht, Apple-Geräte wiederzuverwerten. Er ist der Meinung, dass man die Möglichkeit haben sollte, legal gekaufte Geräte auch wieder zu entsperren. 

Apple nicht am Second-Hand-Markt interessiert

Apple scheint jedoch nicht daran interessiert zu sein, dass ihre Geräte repariert oder weiterverkauft werden. Das Unternehmen ist bekannt dafür, in der Vergangenheit rechtlich gegen Reparaturshops vorgegangen zu sein. Vergangenes Jahr startete Apple einen eigenen Selbstreparaturservice - mit mäßigem Erfolg. Wer Komponenten selbst reparieren will, zahlt im Vergleich zur Reparatur im Apple Store sogar drauf.

Unabhängig davon ist es ganz im Sinne Apples, dass nicht zu viele Geräte auf dem Secondhand-Markt auftauchen. So bleiben die Preise hoch und einige Kund*innen greifen vielleicht lieber zu einem Neugerät, das oft nur geringfügig teurer ist.

 

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