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Payment

Mastercard setzt auf Selfie statt Passwort

Seit dem Herbst 2015 hat das Kreditkartenunternehmen Mastercard die Bestätigung von Online-Zahlungen mittels Gesichtsscan getestet. Die Tests scheinen erfolgreich verlaufen zu sein. Am Mobile World Congress in Barcelona kündigte Mastercard an, ab dem Sommer ein neues Verfahren zur Bestätigung von Online-Zahlungen anzubieten, berichtet die Financial Times. Dabei soll statt einer Passworteingabe ein Selfie geschossen werden, um die eigene Identität zu überprüfen.

Blinzeln gegen Betrug

Nutzer der Funktion "Selfie Pay" müssen eine App auf ihr Mobilgerät laden. Wird eine Online-Zahlung initiiert, fordert die App den Nutzer dazu auf, sein Gesicht vor der Kamera des Geräts zu zeigen. Um sicherzugehen, dass kein Foto vor die Linse gehalten wird, muss der Kunde dabei blinzeln.

Das System soll im Sommer 2016 in 15 Ländern eingeführt werden, darunter Deutschland und die Schweiz. Österreichische Kunden müssen noch auf die "Selfie Pay"-Funktion warten. Auf futurezone-Anfrage teilt Mastercard mit, dass die Funktion hierzulande ab 2017 verfügbar sein wird.

epa05170585 An illustration showing a man holding a smartphone with an app that allows for online payments using biometric authentication, Amsterdam, the Netherlands, 19 February 2016. MasterCard and payment provider ICS have been carrying out a test for the last six months among 750 ABN AMRO credit card holders, with the app that recognizes and authenticates facial features through a 'selfie' photo made by the smartphone's camera. EPA/SANDER KONING

Biometrie im Kommen

Während der Tests des Verfahrens in den Niederlanden und den USA zeigte sich, dass 92 Prozent der Versuchspersonen die Bestätigung von Zahlungen mittels Selfie einer Passworteingabe vorzogen. Neben Mastercard versuchen immer mehr Unternehmen, Passwörter zu vermeiden. Sie werden als unsicher und unpraktisch erachtet. Stattdessen werden immer häufiger biometrische Verfahren verwendet.

Auch die Feststellung körperlicher Merkmale, wie Fingerabdrücke, Irismuster, Gesichtsform, Handgelenksvenen, Stimme oder Herzschlag bietet oft keine hundertprozentige Sicherheit vor Betrug. Die Überlistung biometrischer Sensoren nimmt allerdings wesentlich mehr Aufwand als das Knacken von Passwörtern in Anspruch.

Konkurrenzkampf

Kreditkartenunternehmen und andere Zahlungsdienstleister hoffen dadurch auf Einsparungen bei der Absicherung gegen Betrugsfälle. Auch Kunden könnten darauf profitieren, etwa durch niedrigere Transaktionskosten, berichtet die BBC.

Die Sicherheit beim Bezahlvorgängen ist nicht zuletzt ein wichtiger Faktor im Konkurrenzkampf zwischen Zahlungsdienstleistern. Traditionelle Zahlungsdienstleister wie Kreditkartenunternehmen geraten in jüngster Zeit vor allem durch die elektronischen Brieftaschen von Apple, Samsung oder Google immer mehr in Bedrängnis.

"Wer heute nicht alles tut, um im digitalen Zeitalter vorne mitzumischen, ist in zehn Jahren Geschichte", sagt David Dechamps, der bei MasterCard für zukünftige Bezahllösungen verantwortlich ist, im futurezone-Interview.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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