Eine Visualisierung des Prinzips von shipyourenemiesglitter
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© Shipyourenemiesglitter

Geschäftsidee

Rache-Website: Glitzernde Vergeltung macht sich bezahlt

ShipYourEnemiesGlitter.com erlaubt es, wie der Name schon vermuten lässt, Menschen, die man nicht mag, ein Kuvert voller Glitzer zu schicken. Der Inhalt soll sich beim Öffnen überall verteilen. Ein Blatt Papier, das den Grund für den Flitteranschlag erklärt, soll beim Herausziehen sicherstellen, dass sich der Inhalt auch überall verteilt. Der Absender bleibt natürlich trotzdem anonym. Den Kommentaren einiger Opfer im Netz zufolge funktioniert das tatsächlich hervorragend.

Selbst nach mehreren Tagen finden sich demnach noch Spuren des funkelnden Inhalts in Klamotten, Hautfalten und Bodenfugen. “Jeder Brief kostet 9,90 Australische Dollar (rund sieben Euro), wir liefern weltweit zum selben Preis. Die Site ist erst seit kurzem online und wir haben schon über 2000 Bestellungen erhalten”, sagt Mathew Carpenter von ShipYourEnemiesGlitter zur futurezone.

Cleverer Marketinggag

Da es sich um ein Einpersonenunternehmen handelt, konnte die enorme Nachfrage kurzzeitig gar nicht mehr bedient werden. “Ich musste über 2000 Briefe mit Glitzer befüllen, die Adressen von Hand draufschreiben und verschicken”, erklärt Carpenter die Verzögerungen. Wirklich überrascht hat den Australier der Ansturm auf seine Dienstleistung aber nicht. “Ich sehe zwei Gründe für den Erfolg: Erstens hat jeder Feinde, die er gerne ärgern möchte und zweitens sind die Leute zu faul, um selber aktiv zu werden”, so der Unternehmer.

Das große Geld machen will Carpenter als Glitzerverkäufer aber nicht. Stattdessen nutzt er die Medienaufmerksamkeit, die sein Projekt erhalten hat, und bietet seine komplette Site bei flippa.com zum Verkauf an. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikel stand das Höchstgebot schon bei über 70.000 US-Dollar, bei einer Restlaufzeit von rund 14 Stunden.

Stinkende Alternative

Die Glitzerkuverts bieten die Möglichkeit, sich an anderen Menschen zu rächen, ohne dass man ein allzuschlechtes Gewissen haben muss. Der Glitzerstaub ist zwar hartnäckig und lässt die Opfer unter Umständen aussehen, als hätten sie sich am Boden eines Striplokals gewälzt, dramatische Konsequenzen hat ein solcher Rache-Brief aber selten. Da gibt es im Netz deutlich drastischere Möglichkeiten, anderen Menschen etwas Schlechtes zu tun.

Gleich mehrere Anbieter erlauben es ihren Nutzern, Pakete mit Tierexkrementen an Feinde zu schicken. Dabei sind meist verschiedene Kotsorten im Angebot, vom Kuhdung bis zum Gorillahaufen. ShipYourEnemiesGlitter bietet eine vergleichsweise harmlose Möglichkeit, sich zu rächen. Ein bisschen Glitzer würde einem hoffentlich nicht einmal der eigene Vorgesetzte allzu übel nehmen. Und falls doch, verzichtet das Angebot ja glücklicherweise darauf, den Absender am Kuvert anzugeben.

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Markus Keßler

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