Runtastic Orbit Aktivitätstracker im Test
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Obwohl der Trend der Selbstvermessung durchaus auch kritisch zu sehen ist und mittlerweile versucht, sämtliche Lebensbereiche zu erobern, scheint sich das Self-Tracking großer Beliebtheit zu erfreuen. Mit dem Orbit schickt nun auch Runtastic einen Aktivitätstracker ins Rennen und stützt sich dabei auf sein Ökosystem aus Fitness-, Fahrrad- und Lauf-Apps. Was ihn auf den ersten Blick von vielen anderen Fitnesstrackern unterscheidet, ist sein Display und die Möglichkeit, die aufgezeichneten Daten mit hauseigenen Runtastic Apps zu verschränken.
Der Orbit kann aus der Fassung des Armbandes genommen werden. Außer am Handgelenk lässt er sich somit diskret in der Hosentasche, am Gürtel oder um den Hals gehängt tragen. Die Armbänder sind in verschiedenen Farben erhältlich.
Der kleine monochrome Screen des Orbits ist gerade groß genug, um die Anzahl der Schritte oder die Uhrzeit anzeigen zu können. Generell wirkt die Verarbeitung des Bildschirms eher dürftig. Denn beim Testgerät erscheint das Display schief und ist nach rechts hin etwas abfallend. Vor allem bei Sonneneinstrahlung zeigt das Display seine Schwächen, da es bei zu großer Helligkeit kaum mehr lesbar ist.
Die Menütaste ist jedoch funktionell angebracht und lässt sich auch während einer Laufaktivität schnell und einfach bedienen. Das Armband ist angenehm zu tragen und daher auch gut für eine Dauerverwendung geeignet.
Um den Akku zu laden, muss der Orbit mit dem mitgelieferten Ladekabel an einen USB-Port angeschlossen werden. Der Orbit verfügt auf der Unterseite über zwei kleine Kontaktflächen, die leicht magnetisch sind. Leider ist die Anziehungskraft so gering, dass der Tracker im Test mehrmals den Kontakt zum Ladekabel verloren hat. Der Akku sollte fünf bis sieben Tage lang halten. Die Testphase war leider zu kurz, um das überprüfen zu können.
Die Hauptfunktion des Orbit ist das Zählen von Schritten mithilfe von Bewegungssensoren. Die zurückgelegte Distanz wird aus den aufgezeichneten Schritten, unter Berücksichtigung individueller Angaben wie Körpergröße und Geschlecht, bestimmt. Die Berechnung der verbrannten Kalorien basiert auf aufgezeichneten Aktivitäten und ebenso auf den persönlichen Daten wie Gewicht, Größe, Alter und Geschlecht.
Wer andere Runtastic Apps verwendet, kann den Orbit im Connect-Modus als Zweitbildschirm verwenden und sich die aktuellen Werte aus den Runtastic Apps anzeigen lassen. Nach einer Synchronisierung ersetzen die gemessenen Werte der Runtastic Apps, wie verbrannte Kalorien oder zurückgelegte Strecke, die vom Orbit errechneten Werte.
Im Schlafmodus zeichnet der Orbit Schlafphasen und Schlafdauer auf. Dabei misst der Umgebungslichtsensor, ob es während des Schlafes dunkel genug ist. Außerdem zeichnet er auf, ob man tagsüber genügend Sonnenlicht abbekommt.
Wer einen Motivationsschub benötigt, kann sich individuelle Ziele, wie etwa eine gewisse Anzahl an Schritten, verbrannte Kalorien oder eine zurückgelegte Distanz, setzen. Per Vibrationsalarm kann man sich daran erinnern lassen, dass man für eine gewisse Zeit inaktiv war. Er kann auch als Wecker genutzt werden.
Die Companion App des Orbit, Runtastic Me ist für iOS- und Android-Devices erhältlich. Dort werden die aufgezeichneten Daten mit den Werten aus anderen Runtastic Apps zusammengeführt. Runtastic Me bietet einen guten Überblick und ist grafisch gut gelöst. Auch die Usability lässt kaum Wünsche offen.
Zu bemängeln ist, dass es von Runtastic Me bisweilen kein Webinterface gibt. Wer sich seine aufgezeichneten Daten ansehen oder analysieren will, ist somit auf das Smartphone angewiesen.
Wird Runtastic Me am Smartphone geöffnet und der Orbit befindet sich in Bluetooth-Reichweite, werden die aufgezeichneten Daten automatisch an das Smartphone und somit an die Companion App übertragen. Auch die von der Runtastic App erhobenen Daten werden automatisch an Runtastic Me gesendet. Vice versa funktioniert dies allerdings nicht: Die Orbit-Daten bleiben in der Runtastic-Me-App und werden nicht an die Runtastic-Lauf-App übertragen.
Ist längere Zeit kein Smartphone in Reichweite, kann der Orbit die aufgezeichneten Werte bis zu sieben Tage lang speichern. Eine Möglichkeit, die Rohdaten zu exportieren oder lokal zu speichern, gibt es leider nicht.
Öffnet man die Runtastic App, verbindet sie sich automatisch mit dem Orbit, der von selbst in den Zweitbildschirm-Modus übergeht. Als Zweitdisplay zeigt der Orbit Dauer, Distanz, Pace, verbrannte Kalorien, Herzfrequenz und Durchschnittsgeschwindigkeit an. Derzeit wird diese Orbit Connect genannte Funktion allerdings nur von der Runtastic-Lauf-App unterstützt. Als Fernbedienung für die Runtastic App kann der Orbit leider nicht verwendet werden.
Damit die Uhrzeit auf dem kleinen Display angezeigt wird, muss die Menütaste gedrückt werden. Das ist einerseits eine gute Sache, weil damit Akku gespart wird, andererseits aber sehr lästig, da sich der Orbit dadurch nur bedingt als Armbanduhrersatz verwenden lässt.
Im Universum der Aktivitätstracker kann der Runtastic Orbit überzeugen und stellt eines der besten und umfangreichsten Produkte dieser Kategorie dar. Für Fitnessbegeisterte, die bereits im Ökosystem von Runtastic beheimatet sind, ist der Orbit eine willkommene Ergänzung. Vor allem deswegen, weil er sich nahtlos in das Runtastic-Angebot integriert und dieses um Einblicke in die alltäglichen Bewegungsgewohnheiten erweitert.
Verständlich, dass der Orbit anderen Runtastic-Produkten nicht in die Quere kommen soll. Und obwohl er für eine 24/7-Verwendung konzipiert ist, wären dennoch umfassendere Funktionen wünschenswert. Kein GPS und fehlende Herzfrequenzmessung bedeuten beispielsweise, dass zu Laufsportaktivitäten noch immer das Smartphone oder eine spezielle Uhr und ein Brustgurt mitgeführt werden müssen, um entsprechende Aufzeichnungen zu erhalten.
Der Runtastic Orbit kostet 119 Euro und ist ab 11. August im Online-Shop von Runtastic erhältlich.
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