Paragleiten waren wir mit der X1000V leider nicht. Das Bild stammt von Sony
Paragleiten waren wir mit der X1000V leider nicht. Das Bild stammt von Sony
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Sony X1000V im Test: Beeindruckende Stabilität mit 4K

Sony X1000V im Test: Beeindruckende Stabilität mit 4K

Die Actioncam FDR-X1000V hat Sony gemeinsam mit einem zweiten Modell Anfang Jänner präsentiert. Die herausragendsten Eigenschaften: Aufnahmen in 4K-Auflösung, eine verbesserte Bildstabilisierung und Windgeräuschreduktion. Die futurezone hat die Actioncam getestet, unter anderem beim Inlineskaten, Elektroautofahren, Motorradfahren, Schwimmen und bei einer Flugshow.

Ausstattung

Mit ihrer länglichen Form hat die Sony X1000V hat das typische Aussehen seiner Vorgänger geerbt. Das weiße Plastikgehäuse ist mit lediglich drei Tasten und einem Hold-Schieber ausgestattet, dazu gibt es ein kleines Monochrom-Display auf der Seite, um Funktionen zu wechseln und Einstellungen vorzunehmen. Bis auf einen Mikrofon-Anschluss sind alle Zugänge hinter einer in Gummi eingefassten Heckklappe verborgen. Hier findet man Akku, microSD-Steckplatz und den microUSB-Ladeanschluss.

Im Inneren befindet sich ein 1/2.3 CMOS-Sensor mit 8,8 Megapixel. Der Sensor nimmt Videos in 4K mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde (fps) auf, Full HD mit bis zu 60 fps. Die schnellste Bildrate (240 fps) wird mit HD 720p (1280 x 720 Pixel) erreicht. Mit ausgeschalteter SteadyShot-Bildstabilisierung beträgt der Aufnahmewinkel 170 Grad. Mit eingeschaltener Bildstabilisierung verengt sich das Blickfeld auf 120 Grad.

Das Gerät wiegt 114 Gramm, der Akku leistet 1240 mAh. In der Kamera integriert sind GPS-Empfänger und WLAN. Mit letzterem kann sich die Kamera unter anderem mit der mitgelieferten Armbandfernbedienung RM-LVR2 verbinden. Diese besitzt ein Farbdisplay, das ein Live-Sucherbild anzeigt.

Die X1000V ist spritzwassergeschützt, frostsicher bis minus 10 Grad und hält Stürzen aus bis zu 1,50 Meter stand. Während des Tests stand uns ein Plastikgehäuse zur Verfügung, das der Kamera zusätzlichen Schutz bietet. Damit kann man auch bis zu zehn Meter tief tauchen.

Actioncam Sony X1000V

Praxiserfahrungen

Die Bedienung der X1000V ist einfach und verständlich. Die Navigation durch die Menüs unterscheidet sich nicht von den Vorgängermodellen der Actioncam. Die Steuerung mit nur drei Tasten ist logisch, wenngleich manchmal ein bisschen kompliziert. Das Ausschalten der Kamera ist etwa der letzte der Menüpunkte. Man muss also etwas oft drücken, um dorthin zu gelangen.

Für etwas Verwirrung hat die Bildformatauswahl gesorgt. Wenn man sich nicht zuvor die Bedienungsanleitung durchliest, kapiert man anfangs nicht unbedingt, warum die 4K-Option nirgendwo aufscheint. Die Lösung dafür bringt die Speicherformatauswahl. Hier muss man von MP4 auf das Sony-eigene XAVC-S-Format umschalten. Erst dann kann man auf 4K umschalten. Auf der Speicherkarte erscheint die 4K-Aufnahme dann dennoch als übliche MP4-Datei.

Top bei Bildqualität

In puncto Bild- und Tonqualität konnten Sony-Actioncams bereits bisher mit den Modellen von Marktführer GoPro mithalten. So ist es auch bei der X1000V. Die Aufnahmen sind gut belichtet, selbst bei schwierigen Verhältnissen. Nachtaufnahmen erscheinen hell genug und relativ rauschfrei. Der Ton ist klar und natürlich. Das Mikrofon ist klar auf die Blickrichtung der Kamera fokussiert. Wird während der Aufnahme mit der Kamera hantiert, hört man dies aber deutlich.

Die Bedienung der Kamera mit der RM-LVR2-Fernbedienung ist äußerst praktisch. Über das kleine Display lässt sich die Ausrichtung der Kamera leicht kontrollieren. Dabei stört auch kein Kabel zwischen Objektiv und Sucherdisplay. Das WLAN-Pairing zwischen den Geräten funktioniert innerhalb weniger Sekunden.

Ruhige Hand

Die SteadyShot-Bildstabilisierung der Kamera konnte während Auto- und Motorradfahrten ihre volle Stärke ausspielen. Dabei kam es zu starken Vibrationen. Die Aufnahme erscheint trotz wackelnder Fahrzeugelemente stabil. Einziger Nachteil dabei ist der eingeschränkte Bildwinkel. Mit 170 statt 120 Grad hätte man die Umgebung klarerweise besser im Blick.

Positiv fiel beim Testen auch die Akkulaufzeit auf. Während anderen Actioncams bereits nach 20 bis 30 Minuten Aufnahme der Saft ausgeht, kommt man mit der X1000V länger durch. Während einem "Friday Night Skating"-Ausflug durch Wien wurden in rund zweieinhalb Stunden 23 Einzelaufnahmen angefertigt. Der Akku war am Ende nicht leer.

Fazit und Preis

Die Sony X1000V ist eine hervorragende Actioncam, die allen Situationen, denen sie während des Testens ausgesetzt war, ohne Probleme stand hielt. Bei Bild- und Tonqualität gibt es keinerlei Einwände. Die Steuerung ist manchmal ein bisschen umständlich, aber immer logisch. Probleme gab es einzig beim Erkennen der Einschränkungen aufgrund des jeweils gewählten Dateiformats.

Die Bedienung mit der Armband-Fernbedienung ist äußerst praktisch. Sony bietet mittlerweile auch eine ansehnliche Vielfalt an Befestigungsmöglichkeiten. Mit einer 4K-Option mit 30 fps zählt die Kamera zu den derzeitigen Spitzenmodellen am Markt. Ob Actionaufnahmen in 4K wirklich notwendig sind, wird momentan noch diskutiert, in ein paar Jahren allerdings höchstwahrscheinlich nicht mehr.

Auch mit ihrem unverbindlichen Verkaufspreis von 449 Euro zählt die Kamera zu den elitären Actioncam-Modellen. Sie spielt in einer Preisklasse mit der GoPro Hero 4 Black (479,99 Euro) oder der Panasonic HX-A500 (429 Euro), die ebenfalls 4K beherrschen.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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