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Test

Sony Xperia Sola: Berührungsloses Display

Der Markt an Android Mittelklasse-Smartphones ist heiß umkämpft. Mit dem Sola versucht Sony nun mit einer völlig neuen Funktion hervorzustechen. Floating-Touch ermöglicht dem Smartphone, eine Berührung zu registrieren, noch bevor sie passiert. Hilfreich soll das etwa beim Surfen sein. So sieht man, welcher Link angewählt wird, noch bevor man das Display berührt, ähnlich, wie wenn man am konventionellen Computer den Mauszeiger über dem Link hat, ohne zu Klicken.

Das Gehäuse
In Sachen Design will sich Sony mit dem Sola relativ deutlich von anderen Androiden hervorheben. Die eckige, abgestufte Form macht einen durchwegs modernen Eindruck. Mit Abmessungen von 116 x 59 x 9.9mm und einem Gewicht von 107 Gramm bleibt das Sola angenehm kompakt und liegt im Test gut und sicher in der Hand. Neben den Tasten zur Lautstärkeregelung und der Power-Taste befindet sich an der Gehäuseseite noch ein zweistufiger Auslöseknopf für die Kamera.

Das Gehäuse aus Soft-Touch-Kunststoff ist mittelmäßg verarbeitet, besonders die rückseitige abnehmbare Abdeckung wirkt etwas klapprig. Nimmt man sie ab, findet man den Einschub für die SIM-, sowie für eine microSD-Karte. Was man erstaunlicherweise nicht findet, ist ein auswechselbarer Akku, denn obwohl Sony ohnehin auf einen Unibody verzichtet, ist die Stromversorgung dennoch fix im Gehäuse verankert und kann nicht gewechselt werden.

Das Display
Das LCD-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung misst 3,7 Zoll und arbeitet mit einer Auflösung von 480x854 Pixel, wodurch sich eine Pixeldichte von rund 265 ppi ergibt. Im Test macht das Display für ein Smartphone in dieser Preisklasse einen sehr guten Eindruck. Helligkeit, Kontrast, Farbdarstellung und Schärfe stimmen. Das Display spiegelt in einem durchschnittlichen Ausmaß, ist im Freien aber noch gut erkennbar.

Das Innenleben
Im Inneren Smartphones ist eine Cortex A9 Dual-Core-CPU mit einem Ghz verbaut, dazu gibt es 512 MB Ram. Insgesamt sind acht GB Speicherplatz vorhanden, im Werkszustand hat man insgesamt rund fünf GB für Apps und Multimedia frei. Die Rückkamera fotografiert mit fünf Megapixel und macht Videos mit maximal 720p. Oberhalb der Kamera ist noch ein LED-Hilfslicht vorhanden.

Die Hardware bietet genug Leistung, um das Smartphone durchgehend flüssig zu bedienen, auch das aufwändige 3D-Spiel GTA III kann ruckelfrei gespielt werden. Im Browsermarkt erreicht das Sola 78.647 Punkte, mit AnTuTu (Version 2.8.3) ist ein Gesamtscore von 5312, im Quadrant Benchmark sind 2284 Punkte möglich. Damit spielt das Sola leistungsmäßig in einer Liga mit den etwas älteren 3D-Handys LG Optimus 3D und HTC Evo 3D, was sich bei dem verhältnismäßig günstigen Preis durchaus sehen lassen kann.

Auch die Akkuleistung macht im Test einen durchwegs guten Eindruck, bei moderater Nutzung und langen Aufenthalten in WLAN-Netzwerken sind durchaus zwei Tage möglich.

Kameraleistung
Während die Qualität der Kamera bei früheren Sony-Handys (damals noch mit Unterstützung von Ericsson) oft einen hohen Stellenwert eingenommen haben, rücken sie mit den aktuellen Xperia-Modellen eher in den Hintergrund. Diese Tatsache spiegelt sich auch in der Kamera des Sola wieder. Unter etwas schlechteren Lichtverhältnissen neigt die Kamera zu übersättigten Farben und starkem Bildrauschen. Unter guten Lichtverhältnissen sind die Ergebnisse zwar akzeptabel, aber nicht beeindruckend gut.

Die Software
Das Xperia Solar wird derzeit mit Android in der Version 2.3.7 (Gingerbread) ausgeliefert. Ein Update auf Ice Cream Sandwich ist geplant, als Veröffentlichungstermin wird der Sommer genannt. Über das native Android-Interface hat Sony noch einen hauseigenen Launcher gelegt, dazu gibt es passende Widgets und Apps, wie etwas die Social-Media-Applikation Timescape für Twitter und Android.

Floating-Touch: Berührungs- und sinnlos
Die spannend klingende Funktion erwies sich im Test als eher wenig sinnvoll. Neben dem Live-Wallpaper, das auf den herannahenden Finger reagiert, wird die Funktion derzeit nur im Browser genutzt. Dort sieht man (auf Webseiten, die eine Hover-Funktion unterstützen) über welchem Link man gerade den Finger hat. Abgesehen von Browser und Wallpaper wird Floating-Touch derzeit nicht genutzt.

Ändern soll sich das aber mit dem Update auf Android Ice-Cream-Sandwich, das Sony bereits angekündigt hat. Damit sollen auch neue Apps die Möglichkeit bekommen, die berührungslose Technologie zu nutzen.

Fazit
Das Sony Xperia Sola bietet eine gute Leistung für wenig Geld. Wer sich damit abfindet, den Akku nicht wechseln zu können und das kompakte Design für ansprechend hält, kann ohne Bedenken zugreifen, denn das Sola geht selbst vor aktuellen 3D-Spielen nicht in die Knie. Bei einem Straßenpreis von rund 250 Euro (UVP 349 Euro) kann man auch verkraften, dass das Feature Floating-Touch derzeit kaum sinnvoll eingesetzt werden kann und dass die Kamera nur eine durchschnittliche Leistung bietet.

Alternativen
Etwas günstiger als das das Sola ist das

, das ähnlich ausgestattet ist. Auf Floating-Touch muss man dabei allerdings verzichten, auch das Display ist mit 3,5 Zoll eine Spur kleiner, dafür gibt es eine Frontkamera.

Wer ein günstiges Smartphone sucht, das bereits jetzt mit der aktuellsten Android-Version Ice Cream Sandwich läuft, kann zum

greifen, das derzeit ab 260 Euro zu haben ist.

Morgen, Freitag, lesen Sie einen ausführlichen Test des Sony Xperia P.

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Modell:
Sony Xperia Sola 
Display:
3,7 LCD-Display mit 854x480 Pixel
Prozessor:
1GHz Cortex A9 Dual Core
RAM:
512MB
Speicher:
8GB, maximal mit 32GB erweiterbar über MicroSD-Slot
Betriebssystem:
Android 2.3.7, Upgrade auf Android 4 im Sommer
Anschlüsse/Extras:
Micro-USB, 3,5mm Klinke, NFC
Kamera:
5MP Rückseite, keine Frontkamera
Videos:
720p 
Maße:
116 x 59 x 9.9mm, 107 Gramm
Preise:
349 Euro UVP in Schwarz, Rot oder Weiß

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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