FILE PHOTO: A Tesla Model S with version 7.0 software update containing Autopilot features is seen during a Tesla event in Palo Alto, California
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Verbraucherschützer: Neuer Tesla Autopilot ist unsicher

Tesla hat in den vergangenen Wochen damit begonnen, eine neue Version seines Fahrassistenzssystems Autopilot auszuliefern. Die neu Software kann auf der Autobahn automatisch Spurwechseln.Tesla nennt die Software “Navigate on Autopilot”. Consumer Reports, die größte Verbraucherschutzorganisation der Welt, hat das neue System in der Praxis überprüft. Die Ergebnisse sind ernüchternd. 

Laut den Berichten ist das System „weniger kompetent als ein menschlicher Fahrer“, trifft „schlechte Entscheidungen“ und schafft „potenzielle Sicherheitsrisiken“. Das schreibt Consumer Reports selbst in einem entsprechenden Artikel auf seiner Webseite.

Verstößt gegen Verkehrsregeln

Fahrer, die mit der Software unterwegs sind, müssen sogar fürchten, gegen die Verkehrsregeln zu verstoßen. So schreibt Consumer Reports: “Die Funktion schnitt Autos ab, ohne genügend Platz zu lassen, und überholte sogar andere Verkehrsteilnehmer auf eine Weise, die gegen die Gesetze verstößt”. Der menschliche Fahrer müsse oft eingreifen, um zu verhindern, dass das System falsche Entscheidungen trifft. 

Konkret bemängelt wird etwa, dass das Auto von hinten kommende Fahrzeuge nur schlecht wahrnimmt. Während es nach vorne einen Radar gibt, verlässt sich das Auto beim Blick nach hinten lediglich auf Kameras. Das führt dazu, dass andere Fahrer, die sich schnell von hinten nähern, unzureichend registriert werden. Im Test wechselte das System Spur, obwohl sich mit hoher Geschwindigkeit von hinten ein anderer Verkehrsteilnehmer näherte. 

Fazit

In seinem Fazit geht die Verbraucherschutzorganisation hart mit der Funktion ins Gericht. So heißt es: “Die Aufgabe des Systems sollte darin bestehen, dem Fahrer zu helfen. Die Art und Weise, wie diese Technologie eingesetzt wird, ist jedoch umgekehrt.” Die Software sei “kurzsichtig” und scheine nicht auf Bremslichter oder Blinker zu reagieren. Sie könne außerdem nicht korrekt identifizieren, was andere Verkehrsteilnehmer tun werden. Der Fahrer müsse darum immer einen Schritt voraus sein.

Statement von Tesla

Tesla verweist in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der futurezone darauf, dass die kritisierte Funktion des vollautonomen Spurwechselns aktuell lediglich optional aktiviert werden kann. In der voreingestellten Variante muss der Fahrer das Spurwechseln noch manuell bestätigen. Sollte man sich dafür entscheiden, weist der Elektroautohersteller darauf hin, dass man dennoch seine Hände permanent am Lenkrad belassen und aufmerksam sein müsse.

Vollständig autonomes Fahren

Tesla bzw. CEO Elon Musk betonen immer wieder, dass sämtliche Tesla-Fahrzeuge mit der nötigen Hardware ausgestattet sind, um vollständig autonom Fahren zu können. Alles was es brauche seien kommende Software-Updates. Die neue Funktion ist ein Schritt in diese Richtung. Die von Consumer Reports festgestellten Mängel zeigen aber, dass für komplett autonom fahrende Teslas noch einiges an Arbeit notwendig ist.

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