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Interview

"Wir haben die Technik für 3-D-Tablets parat"

Als vergangenes Jahr Apple den Tablet-Markt mit dem iPad erschloss, war es Samsung, das mit dem Galaxy Tab (7-Zoll-Display) als erster eine brauchbare Alternative bot. Mit dem Tab 10.1 soll in Kürze ein größeres Tablet erscheinen. Wie auch die kommenden Geräte von LG, Asus und Motorola, setzt es auf das Betriebssystem Android 3.0. Dennoch sehen Analysten in Samsung den schärfsten Konkurrenten für Apples iPad-Serie. Die futurezone sprach mit Won Pyo Hong, Vizepräsident und Chefstrategie von Samsungs Mobilgerätesparte, über das neue Tablet und die Geräte-Strategie des Konzerns.

futurezone: LG setzt bei Smartphones bereits auf 3-D. Wird es von Samsung bald 3-D-Tablets geben?
Hong: Wir haben bereits die Technologie parat für 3-D-Tablets. Die Akzeptanz von 3-D ist aber noch nicht so groß, weshalb wir noch auf den richtigen Zeitpunkt für die Markteinführung warten.

Wird es robuste Outdoor-Tablets geben?
Ja, wir arbeiten sowohl an Outdoor-Tablets, als auch an Outdoor-Smartphones, die stoß- und wasserfest sind.

Wie wichtig ist der Tablet-Markt für Samsung?
Im Vorjahr, als es noch keinen richtigen Tablet-Markt gab, haben wir bereits 1,5 Millionen Galaxy Tabs verkauft. 2011 sollen laut Prognosen weltweit insgesamt 50 Millionen Tablets verkauft werden und da möchten wir natürlich kräftig mitmischen.

Werden wie bei Apple die neuen Geräte in einem regelmäßigen Zyklus vorgestellt werden?
Wir werden noch dieses Jahr weitere Tablets vorstellen. Einen „Ein-Produkt-pro-Jahr“-Zyklus wird es nicht geben.

Wird Samsung Tablets mit anderen Betriebssystemen außer Android vorstellen, wie etwa mit dem hauseigenen Betriebssystem Bada?
Dieses Jahr setzen wir auf Geräte mit Honeycomb (Android 3.0). Bada ist für die Anwendung in Smartphones mit verschiedenen Spezifikationen gedacht, aber nicht für Tablets. Wir haben keine Pläne das zu ändern.

Wird es für das erste Galaxy Tab ein Upgrade auf Android 3.0 geben?
Nein. Das Tab mit 7-Zoll-Display wird Android 2.3 bekommen, aber nicht 3.0. Honeycomb ist für größere Displays ausgelegt.

Mit dem ersten Galaxy Tab konnte man auch telefonieren, weshalb es von der Konkurrenz gerne als „überdimensionales Smartphone“ bezeichnet wird. Kann man mit dem 10.1 auch telefonieren?
Beim Tab 7 war die Telefonfunktion länderabhängig, beim Tab 10.1 wird es diese gar nicht geben. Das liegt an Android 3.0, das diese Funktion nicht vorsieht. Man könnte sie aber reinprogrammieren. Oder man nutzt Apps wie Skype.

Neben Samsung setzen auch LG und Motorola bei seinen Tablets auf Android 3.0, weshalb die Tablets alle sehr ähnlich sind. Wieso sollte man ausgerechnet Samsungs Tab 10.1 kaufen?
Trotz Honeycomb gibt es Unterschiede, hauptsächlich beim Gewicht und in der Dicke der Geräte. Wir haben mit dem Tab 10.1 das beste Display und das beste Design.

Warum hat das neue Galaxy Tab 10.1, wie auch schon das ältere Tab, keinen Micro-USB-Anschluss, trotz der EU-Richtlinie zur Vereinheitlichung der Ladegeräte?
Diese Entscheidung hatte mehrere Gründe. Ein Micro-USB-Ladestecker hat nicht genug Leistung, das Laden des Akkus würde zu lange dauern. Außerdem fiel die Wahl gegen Micro-USB aufgrund des Formfaktors und schließlich war auch Google an dieser Entscheidung beteiligt.

Was hat es mit dem „Surround Sound“ des Tab 10.1 auf sich?
Es sind Stereo-Lautsprecher, die einen virtuellen Rundum-Klang erzeugen. Das soll mehr dreidimensional wirken.

Wird Samsung Tablets mit einem austauschbaren Akku veröffentlichen?
Nein, die Akkuleistung ist ausreichend, weshalb ein Wechsel-Akku nicht notwendig ist.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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