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Anomalie, die Erdmagnetfeld abschwächt, ist älter als gedacht

Das Magnetfeld, das als Schutzschild gegen herumschwirrende aufgeladene Partikel im Weltall fungiert, wird schwächer. Britische Forscher haben unlängst herausgefunden, dass das aber gar nicht so ungewöhnlich ist. Die südatlantische Anomalie, eine regionale Unregelmäßigkeit im Erdmagnetfeld, wird seit den 1950ern immer schwächer. Manche Forscher denken, dass dies ein Hinweis darauf sein könnte, dass sich die geomagnetischen Pole der Erde umkehren. Entspricht diese Theorie der Wahrheit, würde das ein enormes Chaos für Elektrizität und Navigationssysteme bedeuten, wie CNET berichtet.

Laut einer neuen Studie der University of Liverpool dürfte diese Anomalie älter sein, als bisher angenommen. Die Forscher deuten gar darauf hin, dass es sich um ein regelmäßiges Ereignis handeln könnte.

Vulkangestein untersucht

Für die Studie wurde Vulkangestein von Ausbrüchen in 46 unterschiedlichen Plätzen auf der südatlantischen Insel Saint Helena analysiert, die zwischen 8 und 11 Millionen Jahren stattgefunden haben. Im Gestein sind zahlreiche Mineralien nachweisbar, die Auskunft über die Intensität und Richtung des Magnetfeldes zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs geben. „Unsere Studie liefert die erste Langzeit-Analyse des Magnetfelds in dieser Region, die Millionen von Jahren zurückreicht“, sagt Yael Engbers von der University of Liverpool.

Die Ergebnisse haben gezeigt: Die südatlantische Anomalie ist ein wiederkehrendes Ereignis und wahrscheinlich kein Hinweis auf umkehrende Pole. Vielmehr seien Interaktionen und Veränderungen in den inneren Erdschichten für die Abschwächung verantwortlich. Geomagnetische Aktivitäten und Merkmale der inneren Erdschichten könnten somit in Zusammenhang stehen.

Die Untersuchungen sind insbesondere für die Weltraumforschung und für die Sicherheit zukünftigen Satelliten interessant.

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