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Science

Asteroid wird schneller, Forscher müssen Einschlag-Chance neu berechnen

Apophis besucht die Erde regelmäßig. Das nächste Mal soll er im Jahr 2029 so dicht vorbeifliegen, dass man ihn mit dem freien Auge am Nachthimmel sehen kann.

Danach wird er wieder im Jahr 2068 vorbeikommen. Laut Astronomen besteht dann die Chance, dass er nicht nur nahekommt, sondern auf der Erde einschlägt, berichtet Space.com.

Yarkovsky-Effekt

Die Forscher haben beobachtet, dass sich Apophis in einem Jahr um 170 Meter von seinem berechneten Orbit verschoben hat. Dies liegt daran, dass er von der Sonne ungleichmäßig erhitzt wird. Dadurch gibt er Hitze unregelmäßig ab, was wie ein kleiner Schub in eine bestimmte Richtung wirkt. Dieser Effekt wird Yarkovsky-Beschleunigung genannt und kann die Flugbahn von Asteroiden beeinflussen.

Zuvor haben Astronomen eine Chance von 1 zu 150.000 berechnet, dass der 340 Meter große Asteroid Apophis 2068 die Erde treffen wird. Damit galt eine Kollision als nahezu ausgeschlossen. Durch die Verschiebung des Orbits muss diese Chance jetzt aber neu berechnet werden: „Das 2068 Einschlag-Szenario ist immer noch im Spiel. Wir müssen den Asteroiden jetzt sehr genau beobachten“, sagte David Tholen, Astronom an der Universität von Hawaii, in einer Pressekonferenz.

Vorbeiflug an Freitag dem 13.

Der Vorbeiflug am Freitag, den 13. April im Jahr 2029, sei kritisch. Aufgrund der Beobachtungen könne man die weitere Flugbahn des Asteroiden besser berechnen und genauer einschätzen, wie nahe er der Erde 2068 kommen wird.

Grund zur Panik gebe es aber keine. Tholen rechnet damit, dass es auch nach neuen Berechnungen 2068 nicht zu einem Einschlag kommen wird. Apophis habe schon mehrmals diesbezüglich Wissenschaftler in Aufregung versetzt, seitdem er 2004 entdeckt wurde. So wurde etwa zuvor eine Chance von 3 Prozent berechnet, dass Apophis 2029 die Erde treffen wird. Nach weiteren Beobachtungen wurde diese Prognose aber rasch für falsch erklärt.

Abwehrmaßnahme

Selbst wenn der Asteroid 2068 mit hoher Wahrscheinlichkeit die Erde trifft, können die Forscher dies früh genug vorhersagen. Dadurch bleibt Vorbereitungszeit, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die NASA will in 2 Jahren eine solche Methode erproben.

Bei der Mission DART, die 2022 starten soll, soll eine Sonde Dimorphos rammen, den Mond des Asteroiden Didymos. 2 Jahre später soll die ESA-Mission Hera starten. Eine Sonde fliegt zu Didymos um zu beobachten, wie sehr der Einschlag den 180 Meter breiten Mond Dimorphos von seinem Orbit abgebracht hat.

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