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Asteroidenabwehr könnte künstlichen Meteorschauer erzeugen

Der für 2021 anberaumte NASA-Mission Double Asteroid Redirection Test (DART) , bei der die US-Weltraumbehörde die Abwehr für die Erde potenziell bedrohlicher Asteroiden testen will, könnte auch den ersten menschlich erzeugten Meteorschauer zur Folge haben, berichtet MNN.

Bei der Mission will die NASA einen Forschungssatelliten mit derart großer Wucht auf einen Asteroiden prallen lassen, dass dieser von seiner ursprünglichen Bahn abgelenkt wird. Ziel ist der Doppel-Asteroid Didymos, der zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens mit dem Satelliten etwa elf Millionen Kilometer von der Erde entfernt sein wird. Konkret soll der Satellit auf den kleineren der beiden Asteroiden - Didymos B - auftreffen.

Zentimetergroße Trümmer

Die Explosion bei der Kollision soll einen rund 100 Meter großen Krater in dem Asteroiden schlagen. Dabei könnten bis zu 100.000 Kilo an zentimetergroßen Trümmern ausgeworfen werden.

Der Großteil der winzigen Meteore wird wohl den Doppel-Asteroiden umhüllen, ein Teil davon könnte aber auch in den Weltraum ausgestoßen werden, heißt es. Weil die Umlaufbahn des Asteroiden nur wenige Tage nach der Kollision die Erde passiert, sei es wahrscheinlich, dass sie in der Atmosphäre verbrennen.

Präzendenzfall

Der Astronom Paul Wiegert von der University of Western Ontario weist in einem vor kurzem in der Fachzeitschrift The Planetary Science Journal veröffentlichten Artikel darauf hin, dass dieser Präzedenzfall sowohl eine Warnung als auch eine Chance sei.

Die Mehrheit der von DART erzeugten Ausstöße würden die Erde wahrscheinlich Tausende von Jahren lang nicht kreuzen. Bei solchen Experimenten sei aber - besonders in Hinblick auf die Sicherheit von Raumfahrzeugen - Vorsicht geboten. Man müsse die Auswirkungen solcher Handlungen im Weltraum verstehen.

Parallelen zu Weltraumschrott

Noch sei das Problem vielleicht vernachlässigbar. Das habe man anfangs aber auch über Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn gedacht, der nun zum ernsthaften Problem auswachse. Man könne sich viele Kosten und Mühen in der Zukunft sparen, wenn man derartige Probleme bei Asteroidenresten mitbedenke.

Im Fall des DART-Experiments sei zwar nicht von Schäden auszugehen. Künftige Planetenverteidigungstests, aber auch der Asteroiden-Abbau könnten aber Trümmerströme erzeugen, die sehr wohl unangenehme Konsequenzen zeitigen könnten.

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