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© Getty Images/iStockphoto / Firstsignal/IStockphoto.com

Science

Atommüll könnte E-Autos fast unendlich Reichweite bringen

Radioaktive Abfälle könnten dazu genutzt werden, extrem langhaltende Energiequellen herzustellen. Das behaupten britische Wissenschafter der Universität Bristol. Das radioaktive Isotop C 14 fällt in Atomkraftwerken normalerweise als Atommüll an. Den Forschern ist es gelungen daraus Batterien herzustellen, die extrem lange Energie abgeben können.

Ein künstlich hergestellter Diamant könne elektrische Spannung generieren, wenn er sich in der Nähe des radioaktiven Materials befindet, schreiben die Wissenschafter. Da das Material selbst strahlt, könnte auf diese Weise quasi dauerhaft Elektrizität abgegeben werden. Allerdings ist die dadurch erzeugte Energie noch sehr gering. 

Wie eine AA-Batterie

Eine Batterie aus einem Gramm C 14 könnte etwa 15 Joule pro Tag liefern. Das ist in etwa so viel Energie, wie eine AA-Batterie abgeben kann. Allerdings würde eine solche Stromquelle auch nach 5.730 Jahren noch die Hälfte ihrer Leistung bringen.

"Wir sehen diese Batterien in Situationen, in denen es nicht möglich ist, Stromquellen zu tauschen oder aufzuladen. Die offensichtlichsten Anwendungen wären in Herzschrittmachern, Satelliten, Raumsonden und Drohnen für den Dauerbetrieb", sagte der Forschungsleiter Tom Scott 2016, als das Projekt erstmals präsentiert wurde. Sollte es den Forschern jedoch gelingen, den Output der elektrischen Energie massiv zu steigern, könnten damit beispielsweise auch Elektroautos angetrieben werden.

Strahlung keine Gefahr

Um Menschen vor der radioaktiven Strahlung zu schützen, haben die Wissenschafter eine Diamantschicht aus nicht radioaktivem Kohlenstoff als Schutzhülle um die nukleare Batterie gelegt. Da C 14 nur Betastrahlung abgibt, kann so die gesamte Strahlung abgeschirmt werden.

Die Forscher haben sich unter anderem für C 14 als Strahlenquelle entschieden, da es eine Strahlung mit geringer Reichweite aussende, die sogar von festen Materialien absorbiert werden könne, erklärt Chemiker Neil Fox von der Universität Bristol. "Das heißt es wäre gefährlich, das Isotop zu verschlucken oder mit der bloßen Haut zu berühren. Es kann jedoch innerhalb eines Diamanten sicher aufbewahrt werden."

Die Struktur von Graphitblöcken in einem Kernreaktor

Sinnvolle Verwendung von Atommüll

"Das Projekt ist schon ziemlich weit fortgeschritten", sagt Forschungsleiter Tom Scott in einer Aussendung. Laut den Forschern wäre es mithilfe der Atom-Batterie möglich, zumindest einen Teil des radioaktiven Abfalls sicher und nützlich zu verwenden. Allein in Großbritannien sollen derzeit 95.000 Tonnen Graphit aus Reaktoren liegen, die zu Batterien werden könnten.

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