China plant künftig Raumstationen mit Atomenergie zu versorgen

China plant künftig Raumstationen mit Atomenergie zu versorgen

© China Manned Space Engineering Office

Science

Chinesischer Atomreaktor könnte 10 Weltraumstationen versorgen

Die chinesischen Behörden haben einen Weltraum-Atomreaktor getestet und für sicher befunden, berichtet Spacenews. Der Reaktor ist für den Einsatz auf Weltraumstationen und in Raumschiffen gedacht.

Er soll bis zu ein Megawatt Leistung erzeugen können. Zum Vergleich: Die riesigen Solarpanels der Internationalen Raumstation ISS erzeugen zwischen 84 und 120 Kilowatt. Durchschnittlich könnte der Reaktor also 10 Raumstationen mit der Größe der ISS mit Energie versorgen.

Keine Details bekannt

Allerdings gibt es keine Angaben zu technischen Details. Auch ist nicht bekannt, wie die durch den Atomreaktor erzeugte Hitze im Weltraum zu elektrischer Energie umgewandelt werden soll.

Wie Spacenews berichtet, haben die staatlichen Medien die Berichte über den Atomreaktor mittlerweile wieder gelöscht. Es ist also denkbar, dass die Jubelmeldung eigentlich geheim war, zu früh online gegangen ist, oder die sichere Funktion des Reaktors nur in einer Simulation nachgewiesen wurde.

Auch die USA wollen Atomreaktoren ins All schicken

Zumindest als sicher gilt, dass das Projekt existiert. 2019 wurde es gestartet. 2021 wurde berichtet, dass das Prototyp-Design stehe und einige Komponenten gebaut wurden.

Die USA arbeiten ebenfalls an Atomreaktoren. Diese sollen etwa eine Mondbasis mit Strom versorgen oder Raumschiffe antreiben.

Atombetriebenes Raumschiff soll zu Neptun fliegen

Der Vorteil ist die Unabhängigkeit von der Sonne. Je nach Reiseziel oder Mission des Raumschiffes könnten Solarpanels nicht genügend Energie liefern. Selbst am Mars gibt es immer wieder Probleme, etwa wenn nach Sandstürmen Staub auf den Solarpanels der Mars-Rover liegen bleibt.

Im Juni 2022 hat ein chinesisches Forschungsteam einen Plan vorgestellt, um ein Raumschiff zum Neptun zu schicken. Dieses soll einen Atomreaktor an Bord haben. Die hohe Stromerzeugung soll Energie für weit mehr Forschungsinstrumente und -experimente liefern als bei bisherigen Sonden und Raumschiffen. Dadurch ist ein umfangreicheres Sammeln wertvoller, wissenschaftlicher Daten möglich.

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