Beatmungsgeräte werden aufgrund der Corona-Krise zur Mangelware (Symbolbild). Mit 3D-Druckern könnten dringend benötigte Produkte schnell vor Ort hergestellt werden

Beatmungsgeräte werden aufgrund der Corona-Krise zur Mangelware (Symbolbild). Mit 3D-Druckern könnten dringend benötigte Produkte schnell vor Ort hergestellt werden

© REUTERS / Arnd Wiegmann

Science

Corona-Krise: 130.000 Euro Preisgeld für Beatmungsgerät aus 3D-Drucker

Neben Masken und Desinfektionsmittel mangelt es in Krankenhäusern vor allem an Beatmungsgeräten. Diese werden dringend benötigt, um die an COVID-19 Erkrankten am Leben zu erhalten.

Zwar haben einige Unternehmen, darunter auch Tesla, angeboten, Beatmungsgeräte zu bauen, allerdings benötige die Umstellung der Fabriken Zeit. Und gerade jetzt ist die Zeit knapp.

Deshalb haben sich 2 kanadische Krankenhäuser für einen anderen Weg entschlossen. Sie veranstalten einen Wettbewerb. Das Ziel: Die Entwicklung eines neuen Beatmungsgeräts.

Hohe Belohnung

Wer bis zum 31. März ein Design dafür einreicht, kann 200.000 kanadische Dollar – das sind 130.000 Euro – Preisgeld gewinnen. Teilnehmen können Teams mit bis zu 20 Leuten. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Teammitglied Arzt und eines Techniker oder Ingenieur ist, der zu Sicherheitszertifizierungen berechtigt ist. Dies soll sicherstellen, dass die Geräte Mindeststandards entsprechen und möglichst rasch im medizinischen Bereich eingesetzt werden können.

Mehrfach-Einreichungen sind möglich. Die Teams können ihre Beatmungsgeräte zum Patent anmelden. Allerdings müssen sie zustimmen, dass die Pläne lizenzfrei der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Die Idee ist nämlich, dass dann jeder, der einen 3D-Drucker oder eine CNC-Maschine hat, dieses Beatmungsgerät herstellen kann. So können Krankenhäuser oder lokale Unternehmen mit 3D-Druckern rasch die Geräte produzieren, ohne lange Warte- und Lieferzeiten.

Eine Fachjury wird alle eingereichten Pläne kontrollieren und beurteilen. Die besten 3 werden am 15. April veröffentlicht. Diese Pläne stehen dann der Allgemeinheit zur Verfügung. Die Jury bestimmt das Beste der 3 Beatmungsgeräte. Das Team dahinter erhält das Preisgeld.

3D-Drucker als Lebensretter

3D-Drucker haben sich während der Corona-Krise bereits bewährt. In Italien wurde ein Ersatzteil für ein Beatmungsgerät nachgefertigt, weil der Hersteller es nicht liefern konnte. Allerdings handelte es sich rechtlich gesehen dabei um ein patententiertes Design.

Deshalb wird bei dem Bewerb ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die eingereichten Pläne und Designs der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. So sollen Patentstreitigkeiten verhindert werden. Denn diese können, auch in Krisenzeiten wie diesen, zu Produktionsstopps führen und damit Menschen das Leben kosten.

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