© Alexandra Mazur/University of Gothenburg

Science

“Doomsday-Gletscher” hängt am seidenen Faden

Internationale Forscher*innen haben den Meeresgrund in der Nähe des Thwaites Gletscher in der Westantarktis vermessen und dabei beunruhigende Erkenntnisse gewonnen, berichtet CNN.  

Die Basis des Gletschers, der wegen seiner Bedeutung für das globale Klima auch Doomsday- oder Weltuntergangs-Gletscher genannt wird, hat sich laut den Forscher*innen bereits irgendwann in den vergangenen beiden Jahrhunderten - vermutlich in der Mitte des 20. Jahrhunderts -  vom Meeresboden gelöst.

Gletscher schmilzt doppelt so schnell wie bisher gedacht

Seither ist er laut dem internationalen Forscher*innenteam rund 2,1 Kilometer pro Jahr geschmolzen. Das ist fast doppelt so viel, wie bisher angenommen wurde.

3D-gerenderte Ansicht des Meeresbodens vor dem Thwaites-Schelfeis

Der Abbau des Gletschers, der 192.000 Quadratkilometer misst und damit fast doppelt so groß ist wie Österreich, könnte sich in naher Zukunft beschleunigen, sobald er sich über einen flachen Grad in seinem Bett zurückziehe, warnen die Forscher*innen. Geschieht das, ist mit einem dramatischen Anstieg des Meeresspiegels zu rechnen, der im schlimmsten Fall über 3 Meter betragen kann.

"Von einem Jahr zum nächsten"

"Thwaites hängt wirklich am seidenen Faden", wird der Meeresgeophysiker und Co-Autor der Studie, Robert Larter, in einer Aussendung der University of South Florida zitiert. In Zukunft sei mit großen Veränderungen in kleinen Zeitskalen zu rechnen, sogar von einem Jahr zum nächsten.

Das autonome Unterwasserfahrzeug Rán hat den Meeresboden vor dem Gletscher kartiert

Um die geophyiskalischen Daten zu sammeln hat das Team, das sich aus Wissenschaftler*innen aus den USA, Großbritannien und Schweden zusammensetzt, 2019 ein autonomes Unterwasserfahrzeug namens Rán den Meeresboden vor dem Gletscher kartieren lassen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben die Forscher in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht.

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