E-Bikes, E-Autos und Software machen Güterverkehr sauberer
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Wie können Güter in urbanen Räumen zukünftig sauber und effizient transportiert werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Forschungsprojekt EMILIA. Dieses wurde im Juni 2014 gestartet und endet mit November 2017. In den drei Jahren wurden in einem Open-Innovation-Prozess Ideen gesammelt, neue Technologien entwickelt und deren Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt. Das Resultat sind zwei High-Tech-E-Bikes für den Lastentransport, ein Elektroauto mit einem besonders effizienten Antrieb und ein Planungswerkzeug, um Wegzeiten von Zustellern zu minimieren.
Lastenfahrräder für Billa und DPD
In der Praxis wurden diese Lösungen von der Supermarktkette Billa, dem Paketlieferdienst DPD und dem Transportunternehmen Schachinger getestet. Billa setzte etwa in Wien ein neu entwickeltes Elektro-Lastenrad ein, mit dem Online-Bestellungen zu Kunden nach Hause geliefert wurden. Das E-Bike wurde vom Start-up Gleam Technologies mit einer neuartigen Neigetechnik und Federung ausgestattet, um die Fahrdynamik zu erhöhen.
Eine zweite Version des Lastenrades mit höherer Spurbreite (100 statt 80 Zentimeter) wurde speziell für DPD entwickelt. Das AIT, Miba und Bitter steuerten einen besonders effizienten Antriebsstrang bei. Am AIT wurde außerdem Software kreiert, die Routen für die Auslieferung optimiert. Das Werkzeug passt sich während des Betriebs automatisch an neue Auftragseingänge an und verkürzt Wegstrecken und Lieferzeiten. DPD nutzte das E-Lastenrad, um per E-Van zu einem "City Hub" transportierte Pakete in der Seestadt Aspern in Wien zu verteilen.
E-Lieferwagen für Schachinger
Das Unternehmen Schachinger setzte für die Paketzustellung im Linz unterdessen einen adaptierten Elektro-Kleintransporter ein. Das Fahrzeug, ein EVC R7 (Skoda Roomster mit E-Antrieb) erhielt einen neuen Motor, eine so genannte wassergekühlte Axialflussmaschine, und eine neue Motorsteuerung (Hochstrom-Umrichter). Der neue Antrieb ermöglichte eine höhere Reichweite und reduzierte den Materialaufwand. Neben dem modifizierten EVC R7 setzte Schachinger für die Zustellung auch E-Vans ein.
Großes Interesse
"Als Teil der 'Leuchttürme der Elektromobilität' des Klima- und Energiefonds und dank der Öffentlichkeitsarbeit von EMILIA erfreut sich das Projekt großer Sichtbarkeit", sagt Projektleiter Boschidar Ganev vom AIT zum Erfolg von EMILIA. "Bisher haben sich bereits diverse Interessenten aus Industrie und Wissenschaft gemeldet, um Näheres zu erfahren. Auch die die Reaktionen aus der Öffentlichkeit waren durchwegs positiv."
Ergebnis-Verwertung
Wie die Projektpartner die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt verwerten, liegt nun an ihnen. Gleam hat großes Interesse daran, "möglichst zeitnah Ergebnisse aus EMILIA auf den Markt zu bringen", so Ganev. "Mit einem passenden Partner ist die Umsetzung einer größeren Fahrzeugflotte in einem Logistik-Gesamtsystem geplant. Darin sind nicht nur das in EMILIA weiterentwickelte Lastendreirad als Fahrzeug, sondern auch Software und anderen Komponenten aus EMILIA relevant."
Auch DPD will Prozesse aus dem Projekt in der Praxis weiterführen. Mittlerweile sind drei "City Hubs" in Österreich eingerichtet, von denen aus die Zustellung von Paketen in der näheren Umgebung mittels Elektro-Fahrzeugen erfolgt.
Straßentransportzug
Zu Projektbeginn war im Zuge von EMILIA die Entwicklung eines Straßentransportzuges vorgesehen. Dabei sollte es sich um eine Art Mini-Lastwagengespann mit Elektroantrieb handeln. Allerdings "erlitt die Eigentümerfirma des Fahrzeugs im Laufe des Projekts finanzielle Schwierigkeiten und konnte deshalb die Aktivitäten im Projekt nicht mehr fortsetzen", sagt Ganev. Der Straßentransportzug schied aus dem Projekt aus.
Nachfolgeprojekt
Insgesamt gilt EMILIA, das vom Klima- und Energiefonds aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) gefördert und von der E-Mobility-Allianz Austrian Mobile Power unterstützt wurde, als voller Erfolg. Einige Partner aus EMILIA arbeiten bereits an einem Nachfolgeprojekt namens "Logistik Concierge" zusammen. Dabei werden innovative Zusatzservices im Umfeld der urbanen Logistik erarbeitet.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit).
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