Sbudnic

Sbudnic

© Brown University

Science

Außergewöhnlicher Erfolg: Satellit stürzte 5 Jahre zu früh ab

Weltraumschrott gefährdet die Sicherheit und Nachhaltigkeit von Weltraumaktivitäten. Um diesem Problem entgegenzusteuern, haben Studierende der Brown University einen kostengünstigen Satelliten namens Sbudnic entwickelt, der sich nach Abschluss seiner Mission selbst gezielt zum Absturz bringt.

Er nutzt dafür ein einfaches 3D-gedrucktes Segel aus Kapton-Folie, um seinen Wiedereintritt zu beschleunigen. Der Kunststoff Kapton wird in flexiblen gedruckten Schaltungen und Raumdecken verwendet, die auf Raumfahrzeugen, Satelliten und verschiedenen Weltrauminstrumenten zum Einsatz kommen. Das Segel öffnet sich wie ein Regenschirm bei etwa 520 Höhenkilometern und ermöglicht es dem Satelliten, schneller auf die Erde zu stürzen.

Konkret sei Sbudnic am 8. August nach 445 Tagen im Orbit über der Türkei verglüht. Das sei 5 Jahre früher, als ähnliche Satelliten wieder in die Erdatmosphäre eintreten, heißt es in einer Aussendung. Für die Student*innen war das ein herausragender Erfolg

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Weltraummüll kostengünstig aus dem Orbit entfernen

Spudnic war einer der kleinsten und günstigsten Satelliten, der je ins Weltall befördert wurden. Seine Kosten beliefen sich auf gerade einmal 10.000 Dollar. Gestartet wurde er mit einer SpaceX-Rakete im vergangenen Mai.

Kapton-Segel

Mit dem Experiment konnten die Studierenden zeigen, dass es anhand solcher passiver "Deorbiting"-Geräte, die keinen Antrieb oder komplexe Mechanismen erfordern, möglich ist, Satelliten schnell abstürzen zu lassen und somit Weltraumschrott kosteneffizient zu reduzieren. 

Laut der NASA werden über 27.000 Trümmerteile im Orbit vom Space Suverillance Network des US-Verteidigungsministeriums überwacht.  Die meisten Satelliten bleiben nach ihrem Missionsabschluss weitere 25 Jahre oder noch länger in der Erdumlaufbahn. Um dem entgegenzuwirken, hat die US-Rundfunkbehörde im Jahr 2022 eine neue 5-Jahres-Regelung erlassen. Diese besagt, dass sich ausrangierte Satelliten für maximal 5 Jahre im Orbit aufhalten dürfen.

 

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