J-20

Eine chinesische J-20. Die KI hat diesen Stealth-Jet in dem Augmented-Reality-Luftkampf gesteuert

© EPA / YhC

Science

Erster Luftkampf zwischen echtem Flugzeug und virtuellem Stealth-Jet

Die US Air Force sucht nach Methoden, um das Training von Kampfpiloten zu optimieren. Derzeit gibt es 2 Methoden: Bei einer treten US-Flugzeuge gegen US-Flugzeuge an, die Feinde simulieren. Das ist aufwendig, teuer und bei waghalsigen Flugmanövern auch gefährlich.

Die zweite Methode sind Simulatoren, entweder mit nachgebauten Cockpits mit Bildschirmen oder Virtual Reality. Aber selbst Simulatoren, die mit Hydraulik die Flugbewegungen nachahmen, können nicht die G-Kräfte und Bedingungen bei einem echten Flug akkurat wiedergeben.

Die US-Unternehmen Red 6 und EpiSci arbeiten an einer dritten Möglichkeit, die die Vorteile der beiden Methoden zusammenführen soll.

Selbstgebautes Flugzeug

Dabei handelt es sich um eine Augmented-Reality-Lösung. Im Gegensatz zu Virtual Reality befindet man sich dabei nicht in einer gänzlich virtuellen Umgebung, sondern sieht virtuelle Inhalte in der realen Welt eingeblendet.

In diesem Fall heißt das: Der Pilot fliegt in einem echten Flugzeug. Er trägt einen Helm mit Augmented-Reality-Display. Durch das sieht er die reale Umgebung, aber auch virtuelle Inhalte. Dasselbe Prinzip nutzen etwa Microsofts HoloLens und Magic Leap.

Jetzt wurde erstmals ein Luftkampf mit diesem System getestet, berichtet The Drive. Daniel Robinson, CEO von Red 6, stieg dafür selbst ins Cockpit. Der ehemalige F-22-Pilot flog eine Berkut 560, ein selbstgebautes Experimentalflugzeug, eine Berkut 560. Die Maschine dient Red 6 als Testplattform für ihr „Airborne Tactical Augmented Reality System“ (A-TARS). Dazu gehört das Augmented-Reality-Display für den Helm und die nötige Hardware, um virtuelle Inhalte im fliegenden Flugzeug darstellen zu können.

David Robinson mit dem A-TARS

KI steuert Chinas Kampf-Jet

Robinson trat im Luftkampf gegen eine J-20 an, ein chinesischer Stealth-Jet. Laut Red 6 und EpiSci war es das erste Mal weltweit, dass ein Augmented-Reality-Dogfight stattgefunden hat. Die J-20 wurde von einer künstlichen Intelligenz gesteuert. Diese wurde von EpiSci bereitgestellt.

EpiSci war eines der 8 Unternehmen, die in einem Wettbewerb der US-Armee ihre KIs im Luftkampf gegeneinander antreten ließen. Ob Robinson oder die KI gewonnen hat, haben die Firmen nicht verraten. Da beim DARPA-Bewerb damals die beste KI im Finale einen menschlichen Piloten 5:0 besiegt hat, kann man davon ausgehen, dass hier das Resultat ähnlich war.

Die Berkut 560 wurde beim Augmented-Reality-Luftkampf geflogen

Vorteile des Systems

Die Vorteile des Augmented-Reality-Systems sind, dass der Pilot tatsächlich fliegt und bei allen Manövern die G-Kräfte und Wirkungen auf seine Maschine voll zu spüren bekommt. Außerdem kann durch die KI ein feindliches Flugzeug und dessen Flugmanöver besser simuliert werden, als wenn ein US-Flugzeug versucht einen feindlichen Jet nachzuahmen.

Das A-TARS könne außerdem in eine Vielzahl von Flugzeugen integriert werden. Dazu gehört etwa auch die Boeing T-7. Die Air Force will 350 dieser Schulungsflugzeuge anschaffen, die die Bezeichnung T-7A Red Hawk bekommen haben.

Mit dem A-TARS können auch andere Szenarien geübt werden. Dazu gehört die Betankung in der Luft oder der Formationsflug. Beides sind heikle Übungen, wenn sie nicht in Augmented Reality, sondern nur mit realen Flugzeugen durchgeführt werden. Eine unüberlegte Bewegung des Joysticks kann zu einer Kollision in der Luft führen.

Für erfahrenere Piloten kann A-TARS verknüpft werden. Mehrere Piloten in echten Flugzeugen können dann gegen eine Gruppe von virtuellen Feinden im Luftkampf antreten.

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