ESA arbeitet an nuklear-betriebenen Raketen für Mond- und Marsmissionen
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Die Europäische Weltraumagentur (ESA) finanziert mehrere Studien, die den Einsatz nuklear-betriebener Raketen zur Erforschung des Weltraums untersuchen sollen. Denn aktuelle Antriebsmethoden stoßen an ihre physikalischen Grenzen. Für große Distanzen und für die regelmäßige Versorgung von bemannten Posten auf dem Mond oder Mars brauchen Raumschiffe künftig effizientere Antriebe.
Ein nuklear-basierter elektrischer Antrieb (NEP) könnte aktuelle Einschränkungen hingegen möglicherweise überwinden. Dabei wird durch einen Reaktor Strom erzeugt, der für die Beschleunigung elektrisch geladener Teilchen zur Schuberzeugung genutzt wird. Dadurch könnten Menschen - so die Hoffnung - künftig noch weiter in den Weltraum vordringen.
Keine direkte Sonneneinstrahlung nötig
Eine dieser Studien wird von einem Forschungsteam der Universität Prag, der Universität Stuttgart und von Ingenieur*innen des OHB Czechspace und OHB System geleitet. „Nuklearantrieb kann effizienter sein als der effizienteste chemische Antrieb oder den solarbetriebenen Elektroantrieb überwinden und die Erforschung von Orten ermöglichen, die keine andere Technologie schaffen kann“, sagt Jan Frybort, leitender Forscher für Nukleartechologie von der Technischen Universität in Prag in einem Statement.
Der Hauptvorteil gegenüber chemischen Antrieben sei die erhöhte Effizienz, jener gegenüber Solarantrieben unter anderem die Unabhängigkeit von direkter Sonneneinstrahlung. Besonders für künftige Mond- und Marsmissionen seien diese neue Antriebsmethoden von großem Interesse. Sie könnten aber die Erforschung jenseits der Marsumlaufbahn ermöglichen.
Konzeptioneller Entwurf
Alle Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen, die im Rahmen des ESA Future Launchers Preparatory Program (FLIPP) gefördert werden, haben die nächsten 11 Monate Zeit, Machbarkeitsstudien zu entwickeln und die Vorteile von NEP-Antrieben gegenüber den klassischen für Weltraummissionen zu untersuchen.
„Ziel der Studie ist es, die Möglichkeiten der Nutzung von Nukleartreibstoff für anspruchsvolle Weltraumlogistik- und Explorationsmissionen zu erforschern“, sagt Jakub Sevecek vom OHB Czechspace. Das Team werde auch einen konzeptionellen Entwurf eines NEP-Antriebs liefern.
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