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Science

Mysteriöse Signale aus dem All haben andere Quelle als gedacht

Fast Radio Bursts (FRBs) wurden erstmals 2007 beobachtet. Dabei handelt es sich um mysteriöse Radiowellen-Impulse aus dem All. Die kosmischen Phänomene tauchen als kurzes Aufblitzen in den Signalen von Radioteleskopen auf. Dahinter stehen Energieausbrüche von enormem Ausmaß. Innerhalb weniger Millisekunden wird dabei mehr Energie freigesetzt, als die Sonne in Jahrzehnten, teilweise sogar Jahrtausenden abgibt. Ihr Ursprung ist noch nicht zweifelsfrei geklärt.

Besonders mysteriös sind sich wiederholende FRBs, wie der 2018 entdeckte FRB 20180916B. Sein Signal taucht alle 16,35 Tage auf. Die gängige Erklärung dafür war, dass es von einem Doppelsternsystem stammt. Konkret wurde vermutet, dass ein Stern eine starke Quelle von Radiowellen ist (wie etwa ein Neutronenstern), der von einem Begleiter (ein Riesenstern oder ein zweiter Neutronenstern) umkreist wird. 

Neuen Erkenntnissen zufolge könnten das Signal aber doch aus einer anderen Quelle stammen, als bisher angenommen. Das geht aus einer Studie hervor, die im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde und von der Space.com berichtet. Demnach könnten sie von einer bislang unbekannten Art von außergewöhnlich starken Magneten stammen und nicht von einem Sternenpaar. 

„Farben“

Herausgefunden haben das die Forscher anhand der “Farben” der FRBs. Bei sichtbarem Licht sind kürzere Wellenlängen blau, während längere Wellenlängen rot sind. In der Studie wurden Daten 2 der größten Radioteleskop-Verbunde der Welt kombiniert, das Low-Frequency Array (LOFAR) und das Westerbork Synthesis Radio Telescope (WSRT). Unerwartet für die Forscher war, dass sie 2 Tage lang eher blaue, gefolgt von 3 Tagen eher rote FRBs aufzeichneten. 

Das legt nahe, dass das Signal nicht von einem Sternenpaar stammt, sondern von einem Magnetar, also ein Neutronenstern mit extrem starkem Magnetfeld, der alle 16 Tage eine Drehung durchführt. Das Problem an der Sache ist, dass Wissenschaftler*innen bislang noch keinen Magnetar entdeckt haben, der sich so langsam dreht. 

Schwer zu verstehen

"Mit unserem derzeitigen Wissen ist es sehr schwer zu verstehen, wie ein solcher Magnetar existieren könnte", sagt Studienleiterin Inés Pastor-Marazuela, Astrophysikerin an der Universität Amsterdam und am ASTRON, dem niederländischen Institut für Radioastronomie, gegenüber Space.com. Das Problem ist, dass derart starke Magentfelder immer mit schnelleren Drehungen in Kombination stehen. "Aber bisher gibt es keine anderen Modelle, die so gut zu unseren Beobachtungen passen wie der langsame Magnetar."

Derartige Signale könnten Forscher*innen künftig helfen, Baryonische Materie bzw. dessen Vorkommen besser zu verstehen und erheben zu können. Dabei handelt es sich etwa um Protonen und Neutronen, aus denen Sterne und Planeten gebildet sind.

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