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Science

Flug zur ISS mit Boeing doch nicht 60 Prozent teurer als mit SpaceX

Die NASA arbeitet mit den Firmen Boeing und SpaceX an einem kommerziellen Flugprogramm. Das Ziel ist zukünftig Astronauten schnell und sicher zur Internationalen Weltraumstation zu bringen. Nun hat die NASA vergangene Woche einen Bericht zum Stand der Entwicklung veröffentlicht.

Darin war die Rede davon, dass der Preis für einen Sitzplatz auf einem Dragon-2-Flug 55 Millionen US-Dollar und mit dem Starliner 90 Millionen kosten werde. Beide Transportkapseln sollen vier Personen transportieren können. Das dementiert Boeing jetzt. Der Konzern nennt allerdings keine konkrete Zahl, sondern sagt nur, dass der Preis für einen Sitzplatz „deutlich geringer“ ausfallen werde, als die von der NASA bekanntgegebene Summe.

Keine konkreten Zahlen

"Aus firmeneigenen, wettbewerbsrechtlichen Gründen legt Boeing keine spezifischen Preisinformationen offen, wir sind jedoch zuversichtlich, dass unsere durchschnittlichen Sitzplatzpreise für die NASA unter der angegebenen Zahl liegen", heißt es in der Erklärung des Unternehmens.

Boeing will den Flug mit der ISS mit einem Starliner absolvieren, der mit einer Atlas-V-Rakete gestartet wird. SpaceX arbeitet an Dragon 2, die mit einer Falcon 9 Rakete gelauncht wird. Für die Entwicklung hat Boeing 4,82 Milliarden US-Dollar von der NASA erhalten, SpaceX bekam 3,14 Milliarden US-Dollar. 

"Wir sind mit den Schlussfolgerungen des Berichts über die Preisgestaltung und die Bereitschaft von CST-100 Starliner nicht einverstanden und sind es der Weltraumgemeinschaft und der amerikanischen Öffentlichkeit schuldig, die Tatsachen mitzuteilen, die der Generalinspektor verpasst hat", sagte Jim Chilton, Vice President und General Manager von Boeing Space und Launch laut Pressemitteilung.

Seitenhieb gegen SpaceX

Die Antwort von Boeing widerspricht insgesamt in mehreren Teilen denen des NASA-Berichts. Das Unternehmen zeigte sich auch über die Behauptung beunruhigt, dass die NASA Boeing für die Sitze in der dritten bis sechsten Starliner-Mission eine Überzahlung geleistet hat, die über das hinausgeht, was ursprünglich im Rahmen des Festpreisvertrags des Unternehmens mit der Raumfahrtbehörde vereinbart worden war.

Als Teil seiner Verteidigung kritisierte Boeing auch seinen Konkurrenten SpaceX. "Starliner fliegt mit dem zuverlässigsten Lifter im Geschäft, einem Atlas V, der von Personen mit tatsächlicher Erfahrung auf diesem Gebiet für die Sicherheit bei der Raumfahrt modifiziert wurde", erklärte das Unternehmen. Auf Nachfrage von ArsTechnica wollte man aber nicht kommentieren, worauf die „tatsächliche Erfahrung“ bezogen war.

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