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Science

Forscher beobachten erstmals Geburt eines Planeten

Forscher haben eine sensationelle Entdeckung gemacht. Auf Bildern eines jungen Sternensystems etwa 520 Lichtjahre von der Erde entfernt, entdeckten sie eine Spirale aus Gas und Staub, welche auf die Entstehung eines neuen Planeten hinweisen. Sollte sich die Vermutung bestätigen, wäre dies die erste jemals getätigte Aufnahme einer Planetengeburt. Gelungen ist sie mit dem Großteleskop VLT ("Very Large Telescope") der Europäischen Südsternwarte in Chile.

Die vermutete Geburt des Babyplaneten wurde im Sternensystem AB Aurigae beobachtet. Den Forschern zufolge, welche die Entdeckung im Journal "Astronomy & Astrophysics" veröffentlicht haben, war es bisher noch nie möglich, Aufnahme eines jungen Sterns zu schießen, die scharf genug waren, um derartige Formationen untersuchen zu können. Dabei halten die Astronomen nach spiralenförmigen Bewegungen Ausschau, die sich in scheibenartigen Gebilden rund um den Stern formen.

Geburt eines Babyplaneten

Diese Drehbewegung inmitten dieser Gas- und Staubwolken ist normalerweise der Hinweis auf die Geburt eines Planeten. Die jungen Planeten stoßen das Gasgemisch bei ihrer Zirkulation um den Stern weg und verursachen damit eine wellenartige Bewegung des Gases, die sich mit Fortdauer schließlich als Spirale erkennbar macht. Die hell leuchtende Region in der Nähe von AB Aurigae ist den Forschern zufolge etwa so weit entfernt wie Neptun von der Sonne.

Die Forscher hoffen, in Zukunft noch hochauflösendere Bilder derartiger Formationen schießen zu können, um noch mehr über die Entstehung von Planeten zu erfahren. Dabei helfen soll das neue Riesenteleskop "Extremely Large Telescope", das die Europäische Südsternwarte derzeit gerade konstruiert. Mit 39 Metern Durchmesser und 798 sechseckigen Spiegelelemente soll es das weltweit größte optische Teleskop werden. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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