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Science

Forscher statten Quallen mit bionischen Prothesen aus

Wissenschaftler der Caltech und der Stanford University haben eine bionische Prothese für Quallen entwickelt. Während sich die Meerestiere normalerweise rund zwei Zentimeter pro Sekunde vorwärts pulsieren, können sie mit der Prothese bis zu drei Mal schneller schwimmen. 

Die Erfindung, die einem menschlichen Herzschrittmacher gleicht, wird mithilfe eines Stachels aus Holz an das Tier montiert. Elektrische Impulse steuern dessen Pulsieren und bringen es schneller voran – ihr Stoffwechsel ist laut Forscherin Nicole Xu aber nicht belastet.

Nicht schädlich

Ihr zufolge zeige das Experiment, dass Quallen mehr Potenzial für ein schnelleres Fortkommen haben. „Sie haben nur keinen Grund dazu“, sagt sie. Generell sei die Prothese nicht schädlich für Quallen: Der Schleim, den die Tiere normalerweise unter Stress absondern, blieb bei diesem Experiment aus. Wird die Prothese entfernt, schwimmen die Quallen wieder in ihrer üblichen Geschwindigkeit.

Quallen-Cyborgs

Langfristiges Ziel der Forscher ist es, die Quallen später auch zu steuern und mithilfe von angebrachten Sensoren neue Informationen über das Meeresleben zu erhalten. Die Tiere könnten ein weltweites Netzwerk formen, was eine Überwachung unterschiedlicher Merkmale wie Temperatur oder Salzgehalt ermöglichen würde.

Bis heute sind nur 5 bis 10 Prozent der Ozeane erforscht – und das wollen die Wissenschaftler ändern. Ihre Wahl auf Quallen begründen sie damit, dass die Tiere überall im Meer vorkommen. Auch hoffen sie, künftig die Elektronik im Gewebe der Nesseltiere einbauen zu können.

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