Momentan sind leuchtende Kaninchen wahrscheinlicher als solche, die Ostereier bringen.

Momentan sind leuchtende Kaninchen wahrscheinlicher als solche, die Ostereier bringen.

© Getty Images/iStockphoto/kobeza/iStockphoto

Science

Genmanipulierte Kaninchen sollen leuchten

Ein in Texas ansässiges Start-up findet, dass wir bessere Haustiere brauchen. Sie wollen Tiere gentechnisch verändern und so Kaninchen erschaffen, die im Dunkeln leuchten. Auch hypoallergene Katzen und Hunde wollen sie Wirklichkeit werden lassen, sogar über echte Einhörner denken sie nach. Die leuchtenden Tiere wollen sie irgendwann in Tierhandlungen verkaufen.

➤ Mehr lesen: Gentechnik: Am Thema vorbeigestritten

Hinter dem Unternehmen namens Los Angeles Project steht eine bekannte Biohackerin namens Josie Zayner, die in den USA bereits des Öfteren mit schrägen Aktionen öffentlich für Wirbel gesorgt hat. „Ich denke, als menschliche Spezies ist es gewissermaßen unsere moralische Aufgabe, Tiere weiterzuentwickeln“, sagte sie nun gegenüber Wired zu ihrem neuen Projekt. Gemeinsam mit der BioTech-Unternehmerin Cathy Tie will sie Tiere durch gentechnische Eingriffe „interessanter, schöner und einzigartiger“ machen.

Experimente mit Embryonen 

Seit einem Jahr experimentieren sie bereits heimlich mit Embryonen von Fischen, Fröschen, Hamstern und Kaninchen. Mit der Genschere CRISPR entfernen sie daraus bestimmte Gene und fügen neue hinzu. Auch andere, neue Biotech-Methoden probieren sie aus.

Mit der Genschere CRISPR haben sie bereits versucht, Kaninchen-Embryonen so zu verändern, dass diese ein grünes Leuchtprotein produzieren. Die Embryonen werden nun weiblichen Kaninchen eingepflanzt, die sie dann in circa einem Monat gebären sollen.

➤ Mehr lesen: Wie funktioniert die Genschere CRISPR?

Komplett neu ist das nicht: Solche Leuchtproteine werden auch sonst in der Wissenschaft verwendet, etwa weil man bestimmte Organe leuchtend besser erforschen kann. Leuchtende Fische gibt es sogar schon zu kaufen.

Wir würden hier gerne ein Youtube Video zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Youtube zu.

Kranke Tiere und genetische Bedrohung

Das Projekt hat auch Kritiker. Bereits in der Vergangenheit wurde gewarnt, dass man die Genschere CRISPR nicht für solche banalen Zwecke „missbrauchen“ sollte, sondern nur dort einsetzen sollte, wo sie der Menschheit tatsächlich weiterhilft. Außerdem gibt es das Risiko, dass Fehler passieren und die Tiere deshalb an gesundheitlichen Problemen wie Krebs leiden. Das Start-up sagt, dass es besonders achtsam sein will und betont, dass keine Tiere zu Schaden kommen, weder jetzt noch später.

Außerdem könnten die Kaninchen, wenn sie nicht steril sind, andere ihrem manipulierten Erbgut schädigen. Bei den leuchtenden Fischen ist es schon zu spät: In Brasilien sind GloFish ausgebrochen. Sie vermehren sich schnell, wodurch sie heimischen Arten den Lebensraum streitig machen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare