Orionnebel (Symbolbild)

Orionnebel (Symbolbild)

© Getty / Paolo74s

Science

Forscher vermuten, dass wir in einem Schwarzen Loch leben könnten

Alle Galaxien drehen sich um sich selbst. Das ist die Folge eines Drehimpulses, dessen Ausgangspunkt in der Entstehung der Galaxien liegt. Forscher der Kansas State University haben eine neue Studie veröffentlicht, die jetzt zeigt, dass eine überwiegende Anzahl an Galaxien im tiefen Universum in die gleiche Richtung rotiert. Das könnte eine Theorie unterstützen, wonach unser gesamtes Universum im Inneren eines Schwarzen Lochs existiert. 

Die neuen Daten wurden mithilfe des Weltraumteleskops James Webb aufgezeichnet. In der Studie wurden 263 Galaxien im JADES-Feld analysiert. Demnach drehen sich etwa 2 Drittel im, während sich ein Drittel gegen den Uhrzeigersinn dreht. Eigentlich würde man erwarten, dass die Zahl annähernd gleich ist. 

➤ Mehr lesen: Entdeckung von Schwarzen Löchern wirft Fragen auf

Von James Webb aufgenommene Spiralgalaxien, die in die gleiche Richtung wie die Milchstraße (rot) und in die entgegengesetzte Richtung (blau) rotieren. Von der Erde aus beobachtet, ist die Anzahl der Galaxien, die in die entgegengesetzte Richtung zur Milchstraße rotieren, deutlich höher.

Laut einer Mitteilung der Universität gibt es 2 Haupttheorien, die diese unerwartete Beobachtung erklären könnten. Die erste Theorie besagt, dass das Universum selbst in einem Schwarzen Loch geboren wurde, während es rotierte. Das wäre im Einklang mit Theorien, die besagen, dass unser gesamtes Universum im Inneren eines Schwarzen Lochs existiert. 

Die zweite Theorie, die eine mögliche Erklärung liefert, deutet eher auf einen Messfehler hin. Der Doppler-Effekt könnte dazu führen, dass Galaxien, die entgegengesetzt zur Erde rotieren, heller erscheinen. Das würde bedeuten, dass sie in den Messungen überrepräsentiert auftauchen, einfach weil man sie besser sehen kann. 

➤ Mehr lesen: Das sind 10 der größten Schwarzen Löcher des Universums

Wir würden hier gerne ein Youtube Video zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Youtube zu.

Kosmologie schwarzer Löcher

Das Modell, wonach das beobachtbare Universum das Innere eines Schwarzen Lochs ist, gibt es bereits seit über 50 Jahren. In den 1970ern wurde es vom theoretischen Physiker Raj Kumar Pathria und parallel dazu von dem Mathematiker Irving John Good vorgeschlagen.

Diese Theorie besagt, dass unser Universum innerhalb eines Schwarzen Lochs in einem größeren Multiversum existiert. Jedes Schwarze Loch könnte ein Tor zu einem neuen Universum sein, das unabhängig von unserem existiert.

Die Ergebnisse der neuen Studie zur Rotation von Galaxien könnten diese Theorie nun unterstützen. Sie wurden in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare