
China will die größten Probleme des Hyperloops gelöst haben
China will die größten Probleme des Hyperloops gelöst haben
Ob Hyperloops jemals den Sprung von Science-Fiction in die Realität schaffen, bleibt ungewiss. Der Hype um das Reisen mit 1.000 km/h durch eine Vakuumröhre ist etwas abgeflacht, nachdem mehrere Start-ups ihre Projekte aufgegeben haben. In China wird aber kräftig an dieser Technologie geforscht. Dort spricht man von einem Durchbruch.
Demnach sei es gelungen, die größten Herausforderungen beim Bau und Betrieb eines Hyperloops zu überwinden. Ingenieure des staatlichen Eisenbahnbetriebes haben dafür die langjährige Erfahrung im Umgang mit Magnetschwebebahnen genutzt, heißt es in einem Artikel der South China Morning Post.
Bereits im vergangenem Jahr soll im Rahmen desselben Projekts ein Geschwindigkeitsrekord aufgestellt worden sein - das soll das folgende Video zeigen. Wie hoch der Top-Speed war, wurde allerdings nicht verraten.
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Neue Herangehensweisen
Laut der aktuellen Forschung war ein Schwachpunkt bei den bisherigen Bemühungen die Abhängigkeit von teuren Metallröhren. Die chinesischen Ingenieure haben stattdessen auf einen Verbundträger aus Stahlschalen und vakuumversiegeltem Beton zurückgegriffen. Das sei wesentlich günstiger und könne modulartig in Massen produziert werden, ermögliche aber dennoch ein Vakuum in der Röhre.
Ein weiteres Problem bei Hyperloop-Konstruktionen sei der magnetische Widerstand, der bei hohen Geschwindigkeiten exponentiell zunimmt. Es soll gelungen sein, diesen Widerstand mithilfe von Epoxidbeschichtungen und Glasfaserverstärkungen zu neutralisieren.
Gleichzeitig wurden die supraleitenden Spulen neu positioniert. Dadurch seien die Wirbelströmungen reduziert und der magnetische Fluss optimiert worden, wie es in dem Artikel heißt. Außerdem seien die Gleismodule neu kalibriert worden, um Schwingungen zu verhindern.
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So sieht die Hyperloop-Röhre des chinesischen Forschungsprojekts aus.
© CREC
Zug schwebte 22 Zentimeter über den Gleisen
Im Juli vergangenen Jahres soll es mit diesen neuen Ansätzen gelungen sein, dass ein Hyperloop-Zug mit einer hohen Geschwindigkeit 22 Zentimeter über den Gleismodulen schwebte und eine Strecke von 2 Kilometern zurücklegte. Die Abweichung sei dabei nahezu null gewesen.
Das sei auch mit Sensoren in den Röhrenwänden ermöglicht worden. Diese Sensoren erkennen kleinste Bewegungen und führen entsprechende Anpassungen und Korrekturen bei den supraleitenden Strömen in Echtzeit aus. Dadurch würden sich Schwingungen des Zuges unterbinden lassen.
Die Erkenntnisse seien vielversprechend, so die South China Morning Post. Die beteiligten Forscher und Ingenieure sprechen von einem Meilenstein. Bleibt abzuwarten, ob sich die Vakuumröhren tatsächlich irgendwann kommerziell nutzen lassen. Der entscheidende Faktor dürfte nicht zuletzt wirtschaftlich sein. Bau- und Instandhaltungskosten müssen so weit gesenkt werden, dass der jahrzehntelange Betrieb einer Hyperloop-Strecke kein Minus-Geschäft wird.
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