Die Magnetschwebebahn ist in einer Vakuumröhre unterwegs.

Die Magnetschwebebahn ist in einer Vakuumröhre unterwegs.

© China Aerospace Science and Industry Corporation

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China vermeldet Geschwindigkeitsrekord bei Hyperloop-Zug

In China soll ein neuer Geschwindigkeitsrekord mit einer supraleitenden Magnetschwebebahn aufgestellt worden sein. Das staatliche Unternehmen Third Academy of China Aerospace Science and Industry Corporation (CASIC) spricht sogar von einem Durchbruch. Die Erkenntnisse daraus sollen den Weg für einen Hyperloop-Zug im Land ebnen.

Wie schnell genau die Magnetschwebebahn unterwegs war, wurde nicht gesagt, berichtet die South China Morning Post. Der bisherige Rekord von 623 km/h vom Oktober 2023 sei allerdings übertroffen worden. Laut CASIC konnte erstmals auch ein stabiles Schweben in der 2 Kilometer langen Röhre erreicht werden, der beinahe ein Vakuum erzeugt wurde. Der vorherige Rekord wurde nicht in einer Vakuumumgebung aufgestellt.

Hyperloop-Zug soll mit 1.000 km/h fahren

Das Projekt zielt darauf ab, Hochgeschwindigkeitszüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.000 km/h zu entwickeln. Damit wäre man nicht nur schneller als andere Hochgeschwindigkeitszüge, sondern auch schneller als der Flugverkehr. China arbeitet bereits seit Jahren daran, seine Metropolen mit einem Netz von Hochgeschwindigkeitszugtrassen zu verbinden, die eine Alternative zu Flugverbindungen darstellen sollen. 

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Chinas staatliche Eisenbahngesellschaft will ab 2025 etwa den neuen Zug CR450 einsetzen, der im Regelbetrieb mit einer Geschwindigkeit von 400 km/h unterwegs sein soll (die futurezone berichtete). Mit Magnetschwebebahnen ist man noch schneller. Durch die supraleitende Magnetschwebetechnologie gibt es nämlich keine Reibung zwischen Gleisen und Zug, wodurch höhere Geschwindigkeiten ermöglicht werden. Kürzere Strecken dieser Magnetschwebebahnen gibt es in China bereits: Erst 2021 rollte der erste 600-km/h-Zug in China aus der Produktionshalle.

Ein Hyperloop-Bau macht diese Magnetschwebebahnen noch schneller. Dabei fährt der Zug durch eine extra entwickelte Röhre, in der extrem geringer Druck herrscht. In diesem Beinahe-Vakuum wird die Luftreibung auf ein Minimum reduziert, was noch höhere Geschwindigkeiten zulässt.

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Bau muss extrem genau sein

Mit dem Bau der 2 Kilometer langen Teststrecke wurde im April 2022 offiziell begonnen. Genauigkeit war beim Bau von höchster Wichtigkeit. Da die Röhren ihr Beinahe-Vakuum über längere Zeit aufrechterhalten sollten, durften die Fehler, die durch die Verformung des Materials und der Unebenheit des Untergrunds auftreten, nicht mehr als 2 Millimeter betragen. Der Betonuntergrund, der die gesamte Konstruktion trägt, durfte keine Unebenheiten aufweisen, die größer als 0,3 Millimeter sind.

"Wissenschaft und Technologie schreiten Schritt für Schritt voran und einige Aspekte dieses Projekts befinden sich in China noch auf Neuland. Jeder Schritt ist eine Herausforderung und es ist ein komplexes System", sagt der Chefdesigner Mao Kai in einem Interview. Die supraleitende Magnetschwebetechnologie kann man nicht nur für den Waren- und Personentransport anwenden. Dieselbe CASIC-Abteilung, die an der Magnetschwebebahn arbeitet, arbeite auch an elektromagnetischen Startsystemen für die kommerzielle Luft- und Raumfahrt

Auch militärische Anwendungsmöglichkeiten kommen da in den Sinn. Chinas neuester Flugzeugträger namens Fujian verfügt etwa über elektromagnetische Katapulte, mit denen die Flugzeuge in die Luft gebracht werden. 

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