GK2A (im Vordergrund) und GK2B in der Integrationshalle von KARI in Daejeon, Südkorea.

GK2A (im Vordergrund) und GK2B in der Integrationshalle von KARI in Daejeon, Südkorea.

© KARI

Science

Grazer IWF liefert Sensoren für koreanischen Satelliten

Am Dienstagabend um 21:37 MEZ startet Südkorea den geostationären Satelliten GEO-KOMPSAT-2A (GK2A), der unter anderem das Wetter im Weltraum beobachtet. Das Satellitenpaar GEO-KOMPSAT-2 (Geostationary Korea Multi-Purpose Satellite-2) besteht aus zwei Satelliten, die im Abstand von sechs Monaten vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, gestartet werden. Die beiden Raumsonden wurden von der südkoreanischen Luft- und Raumfahrtagentur KARI (Korea Aerospace Research Institute) entwickelt und gebaut und sollen im geostationären Orbit 35.786 Kilometer über Korea rund zehn Jahre lang Messungen durchführen.

GK2B wird die Ozeane beobachten, GK2A hingegen wird neben sonstigen meteorologischen Beobachtungen auch das Weltraumwetter erforschen, das sich auf Satellitensysteme und das Leben auf der Erde negativ auswirken kann. Dazu hat GK2A entsprechende Zusatzinstrumente an Bord, die teilweise in Österreich entwickelt wurden: Das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist im Rahmen einer internationalen Kooperation mit dem Vier-Sensoren-Magnetometer SOSMAG (Service Oriented Space Magnetometer) an GK2A beteiligt. Der Auftrag dazu wurde von der Europäischen Weltraumorganisation im Rahmen des ESA-Programms zur Weltraumüberwachung (SSA) erteilt. Das gesamte Magnetometer-Paket wurde unter der Federführung des IWF und der Firma Magson in Berlin in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Braunschweig und dem Imperial College London entwickelt und gebaut. GKA 2 ist 2018 schon der vierte Satellit, an dem das IWF beteiligt ist.

Das Besondere an der Sensorik von GK2A ist, dass Satelliten in der Standardkonfiguration mit zwei Magnetfeldsensoren ausgestattet sind, die außerhalb des Satelliten auf einem sogenannten Boom angebracht sind. Bei GK2A kommt jedoch ein erweitertes Konzept mit vier Sensoren zum Einsatz. „Die beiden zusätzlichen Sensoren mit miniaturisierter Elektronik, die vom IWF geliefert wurde, basieren auf einem Chip, der im Satelliten integriert ist, um die magnetischen Störungen durch den Satelliten on-board zu korrigieren“, erklärt der zuständige IWF-Mitarbeiter Aris Valavanoglou. Damit können die Daten „in-situ“, also noch am Satelliten, bereinigt werden, wodurch die Effizienz und Genauigkeit der Magnetfeldmessung für diese Mission deutlich gesteigert wird.

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