Laser-Headset, das Schlaganfälle erkennt

Das Headset ist nicht-invasiv und misst Blutfluss und Blutvolumen im Gehirn

© Caltech

Science

Revolutionäres Headset erkennt Risiko für Schlaganfall mittels Laser

Etwa alle 20 Minuten erleidet ein Mensch in Österreich einen Schlaganfall. Über das gesamte Jahr sind es rund 25.000 Betroffene. Das Risiko für einen Schlaganfall vorherzusagen, ist notorisch schwierig. Ein neuartiges Headset könnte nun dabei helfen.

➤ Mehr lesen: KI erkennt Schlaganfälle besser als herkömmliche Programme

Entwickelt wurde das Gerät von Forschenden des Caltech (California Institute of Technology) sowie der Keck School of Medicine an der University of Southern California (USC). Mittels Laser kann mit dem Gerät das Schlaganfallrisiko eines Patienten nichtinvasiv beurteilt werden. 

Bei einem Schlaganfall wird die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen oder zumindest stark reduziert. Durch den Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen sterben Gehirnzellen dann binnen kürzester Zeit ab - rund 2 Millionen pro Minute

Das Risiko für Schlaganfälle steigt allgemein mit zunehmendem Alter. Grund dafür ist, dass die Blutgefäße im Laufe der Zeit weniger flexibel werden und sich darum nur schwerer ausweiten können, um mehr Blut durchzulassen, wenn nötig. 

Mehr lesen: Wie Gehirn-Computer-Schnittstellen Schlaganfallpatienten helfen

Überwachung

Bei dem neuen Test werden die Veränderungen des Blutflusses und -volumens überwacht, während der Teilnehmer den Atem anhält. Dabei gelang das Hirn in eine Art "Panikmodus", weil es merkt, dass es zu viel Kohlendioxid und nicht genug Sauerstoff aufnimmt. 

Das führt dazu, dass Blut aus dem Rest des Körpers in Richtung Gehirn gepumpt wird, was den Blutfluss dort erhöht. Atmet man, wird alles wieder normal. Die Forschenden haben herausgefunden, dass es zwischen Menschen Unterschiede gibt, wie das Blut in solch einer Situation fließt. Aus diesen Daten kann zwischen Personen mit geringem und hohem Schlaganfallrisiko unterschieden werden. 

Bei Menschen mit niedrigem Risiko beobachteten die Forscher einen geringeren Anstieg des Blutflusses und dennoch einen starken Anstieg des Blutvolumens im Gehirn. Bei Menschen mit hohem Risiko steigt der Blutfluss hingegen stark, das Volumen aber verhältnismäßig weniger an. Das deutet darauf hin, dass sich die Gefäße nicht so stark ausdehnen können - was Schlaganfälle begünstigt. 

Mehr lesen: App soll Rehabilitation nach einem Schlaganfall beschleunigen

“Revolution”

„Wir glauben, dass dies die Art und Weise, wie das Schlaganfallrisiko beurteilt wird, wirklich revolutionieren kann”, sagt Simon Mahler, einer der Hauptautoren des entsprechenden Papers, von dem auf EurekAlert berichtet wird. 

Ärzte können dadurch vor allem die Risikoentwicklung ihrer Patientinnen und Patienten auswerten und entsprechend reagieren. Die neue Technologie könnte auch bei anderen Krankheiten nützlich sein, erklären die Forschenden.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare