Indiens Mangalyaan-Sonde oder Mars Orbiter Mission Spacecraft in seiner Start-Verpackung
Indiens Mangalyaan-Sonde oder Mars Orbiter Mission Spacecraft in seiner Start-Verpackung
© APA/INDIAN SPACE RESEARCH ORGANIZATION / HANDOUT

Raumfahrt

Indien startet erste Mars-Mission

Die aufstrebende Wirtschaftsmacht Indien hat ihre erste Marssonde auf den Weg geschickt. Die Rakete mit der unbemannten SondeMangalyaan“ (Hindi für Mars-Fahrzeug) startete am Dienstagvormittag planmäßig vom Weltraumbahnhof Sriharikota im südindischen Andhra Pradesh.

In etwa 300 Tagen soll sie die Marsumlaufbahn erreichen. Die 1350 Kilogramm schwere Sonde soll die Atmosphäre und die Oberfläche des Himmelskörpers studieren. Eine Landung ist nicht geplant. Bislang erreichten nur die USA, die damalige UdSSR und die Europäische Union den Roten Planeten.

"Ich denke diese Mission bringt Indien an einen Tisch mit der internationalen Weltraumerkundung", sagt Andrew Coates vom Mullard Space Science Laboratory gegenüber der BBC zum indischen Marsprojekt. "Interplanetare Erkundung ist sicher kein triviales Vorhaben, und Indien hat einige interessante wissenschaftliche Nischen gefunden, in denen Messungen gemacht werden."

Suche nach Methan

Mangalyaan, auch Mars Orbiter Mission Spacecraft - kurz MOM - genannt, wird unter anderem nach Methan suchen. Das Vorkommen des Gases wurde zuvor von Weltraumteleskopen entdeckt. Der Marsrover Curiosity konnte unterdessen kein Methanvorkommen feststellen.

Methan hat nur eine sehr kurze Lebensdauer in der Marsatmosphäre, daher besteht die Annahme, dass irgendwoher Nachschub kommt. Auf der Erde wird Methan hauptsächlich von Mikroben erzeugt. Die Hoffnung, Leben unter der Marsoberfläche vorzufinden, wird dadurch angeheizt. Methan kann allerdings auch durch vulkanische Prozesse erzeugt werden.

Schwung holen

Um die Reise zum Mars möglichst treibstoffökonomisch zu gestalten wurde eine optimale Planetenstellung abgewartet. Die indische Marssonde wird nach dem Abheben von der Erde in eine elliptische Bahn um den Heimatplaneten geschickt, deren Radius durch gezielte Raketenschübe erweitert wird, wobei die Sonde Schwung holt. Der so genannte Final Burn, mit dem die Sonde die Erdumlaufbahn endgültig verlässt, soll am 30. November stattfinden. Von da an wird die Reise zum Mars 300 Tage dauern.

Mit Projektkosten von rund 72 Millionen US-Dollar ist die indische Marsmission vergleichsweise günstig. Dennoch gibt es bereits Kritik daran. Indien wird vor allem vorgeworfen, Geld für die Raumfahrt auszugeben, während ein großer Teil der Bevölkerung unter bitterer Armut leidet.

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