ISS-Modul zündet ungeplant Triebwerke, bringt Raumstation in Gefahr
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Das 20 Tonnen schwere und 13 Meter lange russische Modul "Nauka" wurde am Donnerstag unter großem Jubel bei der ISS empfangen. Nach dem Andocken sorgte es bei der Besatzung und den Kontrollzentren in Russland und den USA jedoch gehörig für Schrecken. Um 18:34 mitteleuropäischer Zeit zündete Nauka plötzlich seine Triebwerke. Das war weder geplant noch unabsichtlich ausgelöst worden, berichtet Ars Technica.
Station begann, sich zu drehen
Die Richtungstriebwerke des Moduls waren plötzlich durchgehend in Betrieb und begannen, die Station zu drehen. Die Mission Control der NASA in Houston und ihr Gegenpart von Roskosmos in Russland reagierten sofort auf den Vorfall. Die Drehung begann nämlich, die Ausrichtung von Antennen zur Kommunikation mit der Erde sowie der Solarpaneele der Station zu stören.
Tauziehen mit anderen Triebwerken
Nacheinander wurden an der Station die Schubdüsen zweier anderer Module gezündet, um mit "Nauka" eine Art Tauziehen zu führen. Nach rund einer dreiviertel Stunde waren die Treibstoffvorräte von "Nauka" erschöpft, die Station konnte ihre ursprüngliche Orientierung wieder einnehmen. "Das. War. Ein. Tag.", twitterte der zu dieser Zeit leitende Flight Director in Houston, Zebulon Scoville.
Kritische Situation
Das Ereignis stellte für die Raumstation eine kritische Situation dar. Das ungeplante und unkontrollierte Zünden von Triebwerken kann in der Gesamtkonstruktion der Station großen mechanischen Stress bewirken, was zu Brüchen oder Rissen führen könnte. Die Besatzung der ISS untersucht nun, ob es durch das Ereignis tatsächlich zu Schäden gekommen ist. Auf russischer Seite wird versucht herauszufinden, was zu der Triebwerkszündung von "Nauka" geführt hat.
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