JUICE-Mission erfolgreich gestartet: Unser Ticker zum Nachlesen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die europäische Weltraumagentur ESA startete am 14. April ihre Mission zum Jupitersystem. Die Raumsonde JUICE wurde von einer Ariane-5-Rakete um 14.15 Uhr ins All gebracht. Dort beginnt ihre lange Reise zu den Eismonden des Jupiter, Ganymed, Kallisto und Europa.
Den Launch könnt ihr im Stream auf dem YouTube-Kanal der ESA nachsehen. Wir begleiteten den Start ebenso mit unserem Live-Ticker.
JUICE Start
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Willkommen zum Live-Ticker!
Wir begrüßen euch zu unserem Live-Ticker. Inzwischen sind Raketenstarts zwar fast alltäglich geworden, manchmal ist aber doch ein besonderes Ereignis dabei. Für Europa ist JUICE eine der wichtigsten Missionen der kommenden Jahre und wir sind schon sehr gespannt auf den Start!
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Wer sich ein bisschen in die Missionsziele einlesen will, kann hier unseren ausführlichen Vorbericht lesen:
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Alles sieht gut aus, dass der Start tatsächlich heute und nicht morgen stattfindet (das wäre der Alternativtermin). Mission Control gab bereits gestern grünes Licht, gegen 11 Uhr wurde mit dem betanken der 2. Raketenstufe begonnen. Im Live-Stream ist bereits die Rakete am Startplatz zu sehen
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Wer genau hinsieht, wir schon das süße Bild auf der Rakete entdeckt haben. Es wurde von der 10-jährigen Yaryna gemalt. Ihr Bild war eines von 2.600, das von Kindern aus 63 Ländern eingereicht wurde. Ich muss sagen, ich habe es sehr ins Herz geschlossen.
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Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana
Gestartet wird vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana aus. Das gehört zur EU, liegt aber oberhalb von Brasilien. Anlässlich des Starts des James Webb Teleskops haben wir den Startplatz besucht, hier zum Nachlesen:
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Missionsziele
Unter dem Eis der 3 Monde Ganymed, Europa und Kallisto sollen sich Ozeane befinden. JUICE wird unter die Eisschicht blicken und unter anderem die Zusammensetzung des Wassers analysieren.
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Ganymed ist das wichtigste Ziel der Mission. Er ist der größte Mond des Sonnensystems mit einem Durchmesser von 5.262 km. Besonders interessant ist aber, dass Ganymed als einziger Mond ein eigenes dipolares Magnetfeld besitzt.
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Natürlich wollen alle wissen, ob es Leben außerhalb unserer Erde gibt. Und Europa könnte hier eine gute Adresse sein. Der Mond ist mit einem Durchmesser von 3.121 km relativ klein. Damit könnte unter der Eisschicht ein erdähnlicher Aufbau mit Ozeanen auf einer potenziell nährstoffreichen Steinoberfläche liegen. Wasserdampf wird über Geysire ins All abgegeben – also muss es irgendwo eine Wärmequelle geben.
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Auch wenn Europa nicht das Primärziel der Mission ist, wird JUICE den Mond nach Zeichen auf Leben absuchen. Die Mission findet ergänzend mit der "Europa Clipper"-Mission der NASA stattfinden. Sie startet nächstes Jahr, wird aber ein Jahr früher am Einsatzort ankomme. Sie wird gezielt Daten über den Mond Europa sammeln.
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Der Mond Kallisto ist der älteste im Bunde und daher für die Suche nach Leben weniger interessant. Aber er soll Aufschluss geben, wie das Jupitersystem entstanden ist. Der Jupiter ist der älteste Planet unseres Sonnensystems.
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Lange Reise zum Jupiter
Der Start markiert den Anfang einer sehr langen Flugzeit. Fast 8 Jahre wird Juice unterwegs sein. Der Jupiter ist durchschnittlich 778 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
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Der Weg wird aber nicht direkt zurückgelegt. Insgesamt 3 Vorbeiflüge an der Erde und ein Vorbeiflug an der Venus sollen genug Schwung bringen, damit JUICE 2031 im Jupitersystem ankommt. Die Schwerkraft des Gasriesen zieht die Sonde dann in einen Orbit.
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Die Herausforderungen an JUICE sind groß: Beim Vorbeiflug an der Venus muss die Sonde Temperaturen von 250 Grad aushalten. Im Orbit des Jupiters wird es hingegen -220 Grad kalt. Der Thermalschutz dafür stammt übrigens aus Wien von Beyond Gravity.
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Start gestoppt!
Aufgrund der unsicheren Wetterverhältnisse wurde der Start für heute abgesagt
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Das Wetter in Kourou kann sehr schnell wechseln. Es besteht die Gefahr eines Gewitters.
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Der alternative Termin ist morgen, Freitag zur gleichen Zeit, 14.15 Uhr.
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Damit verabschieden wir uns für heute vom Live-Ticker - morgen machen wir hier an gleicher Stelle weiter.
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Alles noch einmal von vorn
In einer knappen halben Stunde soll die Ariane 5 abheben. Hoffen wir, dass es heute auch wirklich funktioniert. Bis dahin kann man sich die Zeit mit einer JUICE-Playlist überbrücken.
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Das Wetter sieht gut aus, die Energieversorgung der Rakete auch. So weit, so gut.
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Ariane 5 wird nach Osten über den Atlantik starten. Bereits nach 2 Minuten und 17 Sekunden werden die Booster abgeworfen. Etwa 27 Minuten nach dem Start wird JUICE dann komplett von der Rakete getrennt werden.
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Es ist der vorletzte Start für die europäische Trägerrakete Ariane 5, bevor sie in den Ruhestand geschickt wird. Der letzte Flug soll am 21. Juni stattfinden. Danach wird es erstmal knapp für die europäische Raumfahrt, denn die Ariane 6 wartet immer noch auf ihren Jungfernflug. Nachdem die Zusammenarbeit mit Russland gestoppt wurde, kann die ESA auch nicht mehr auf deren Sojus-Launcher zurückgreifen.
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Noch einmal zur Erinnerung: "Juice" steht für "JUpiter ICy moons Explorer". Wissenschaftler*innen lieben ihre Wortspiele.
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Noch 2 Minuten, die Spannung steigt.
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Und die letzte Minute ist auch schon angebrochen. Genießt den Start!
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Ariane 5 macht sich auf den Weg ins Weltall, wegen der vielen Wolken lässt sie sich leider nur schwer verfolgen. Die Ausrichtung sei aber ideal, die Richtung stimmt.
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Und die Booster wurden gerade abgeworfen. Sie haben 90 Prozent des Schubs für den gesamten Flug beigetragen.
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Die ESA versorgt uns auf Twitter auch schon mit den spektakulären Bildern des Starts.
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Auch wenn es nicht danach aussieht, beschleunigt sich die Rakete immer noch weiter. In wenigen Minuten wird die Geschwindigkeit 7 Kilometer pro Sekunde betragen. JUICE wird in einer Höhe von 1.533 Kilometern bei einer Geschwindigkeit von 10 km/s von der Trägerrakete abgestoßen.
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Die Hauptstufe wurde bereits ohne Zwischenfälle abgeworfen, alles verläuft nach Plan.
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JUICE ist mit 10 Instrumenten ausgestattet, darunter ein optisches Kamerasystem, Spektrografen, ein Radar-Echolot, Laser-Höhenmesser und einem Magnetometer. 3 Sensoren dieses Magnetometers wurden in Österreich kalibriert, um wirklich exakte Messdaten zu liefern.
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Wer den Start verpasst hat, kann ihn hier noch einmal nachsehen.
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Energie erhält JUICE von seinen Solarzellen, die eine Fläche von 85 Quadratmeter einnehmen. Die Größe ist nötig, da die Sonneneinstrahlung rund um den Jupiter deutlich schwächer ist als auf der Erde.
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Wir stehen kurz vor der Abspaltung von JUICE, mit knapp 10 km/s klettert die Sonde momentan auf ihre Zielhöhe von etwa 1.500 Kilometern. Von dort aus geht es dann Richtung Jupiter.
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JUICE hat sich von der letzten Stufe abgespalten und befindet sich auf Kurs. Die Astronom*innen am Boden sind sichtbar erleichtert, der erste Schritt Richtung Jupiter ist gemacht.
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Bilder vom Raketenstart kann man nicht genug haben: Hier noch eines, das direkt nach dem Start aufgenommen wurde.
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So sah es aus, als sich JUICE von der letzten Raketenstufe löste. Das Video ist eine Animation, keine Live-Aufnahme.
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Momentan warten die Astronom*innen auf ein Signal von Juice, ein weiterer Meilenstein der Mission.
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Noch zeigt sich kein Signal, was allerdings nicht heißen muss, dass es Probleme gibt. Noch sei man im Zeitplan. Sorgen müsse man sich erst in einer halben Stunde machen.
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Und die Bildschirme zeigen das erwartete Signal an, die Forscher*innen sind erleichtert. So lange hätte uns JUICE nicht auf die Folter spannen müssen.
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Das Signal wurde übrigens von einer 35 Meter Satellitenschüssel im australischen New Norcia registriert. Sie wurde im Jahr 2002 gebaut, um die Kommunikation bei Missionen im tiefen Weltall zu gewährleisten.
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JUICE fährt gerade seine Solarmodule aus. Mit diesem letzten und entscheidenden Meilenstein der Mission verabschieden wir uns für heute. Wir hören uns spätestens 2031, wenn JUICE in den Orbit um den Jupiter eintreten soll.
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