FILE PHOTO: Smoke is seen coming out of a chimney at the Tata steel plant in Ijmuiden
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Science

Luftverschmutzung könnte Alien-Welten verraten

Der Großteil des Stickstoffdioxids, das man in der unteren Erdatmosphäre (bis 15 Kilometer Höhe) findet, ist menschengemacht. Es entsteht bei der Verbrennung fossiler Kraftstoffe. Ausgehend von dieser Feststellung haben sich NASA-Forscher angesehen, ob man außerirdische Zivilisationen anhand eines ähnlich hohen Anteils an Stickstoffdioxid (NO2) entdecken könnte.

Technosignatur

Sie kommen zu dem Schluss, dass eine hohe NO2-Konzentration in der Atmosphäre eines Exoplaneten tatsächlich ein Indikator für das Vorhandensein von Aliens sein könnte. Wie Phys.org berichtet, könnte NO2 also als sogenannte Technosignatur herhalten, also auf technisch produzierte Emissionen hinweisen. NO2 kann allerdings auch natürliche Ursprünge haben. Auf der Erde wird es etwa auch durch biologische Prozesse und Vulkanismus erzeugt.

30 Lichtjahre

Die Forscher versuchen nun, Modellrechnungen zu entwickeln, die einen übermäßigen Anteil an NO2 erkennen, der nicht durch natürliche Prozesse entstanden sein kann. Bisherige Forschungen haben sich auf andere Gase als Technosignaturen konzentriert, etwa FCKW, das in der Natur nicht auftritt. NO2 hat den Vorteil leichterer Auffindbarkeit. Einen solch hohen Anteil wie auf der Erde rund um einen Stern wie die Sonne könnte man noch in 30 Lichtjahren Entfernung feststellen, haben die NASA-Wissenschaftler berechnet. In diesem Bereich könnte man mehrere Dutzend Sternsysteme untersuchen.

Wolken sind Hindernis

Leichter auffindbar wird ein erhöhter NO2-Anteil, wenn der Mutterstern ein K- oder M-Klasse-Stern ist, also noch rötlicher leuchtet als die Sonne. Diese Sterne produzieren nämlich weniger UV-Licht, welches NO2 in der Atmosphäre auflöst. Eine große Herausforderung bei der Entdeckung von NO2 sind allerdings Wolken und Aerosole. Ihre Lichtsignatur kann bei spektrometrischer Beobachtung von der Erde aus jener von NO2 ähneln. Auch hier sind also Berechnungsmodelle gefragt, die bestmöglich zwischen Bewölkung und NO2 differenzieren können.

Klarerweise könnte es sein, dass außerirdische Zivilisationen, die ihre Atmosphäre nicht wie die Menschheit mit fossilen Abgasen verändern, durch NO2-Messungen unentdeckt bleiben.

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