Mathematiker: Zeitreisen ohne Paradoxon ist möglich
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Zeitreisen könnten ohne Paradoxon möglich sein. Würde demnach ein Zeitreisender ein Ereignis in der Vergangenheit ändern wollen, wäre das Ergebnis in der Zukunft dennoch grob das gleiche. Dieser Schluss geht aus einer aktuellen Studie der University of Queensland hervor.
Die bekannte Filmfigur Marty McFly aus "Zurück in die Zukunft" ist etwa in die Vergangenheit gereist und hat seine Eltern aus Versehen daran verhindert, sich zu treffen und sich ineinander zu verlieben. Das hat seine eigene Existenz in Gefahr gebracht. Den neuen Studienergebnissen zufolge wäre diese Gefahr jedoch begrenzt.
Ergebnis bleibt
Die Berechnungen haben gezeigt, dass sich die Zeitachse selbst korrigiere bzw. neu kalibriere, wenn in der Vergangenheit eine Änderung durchgeführt würde. Das würde bedeuten, dass jenes Ereignis, das einen dazu bringen würde, in die Vergangenheit zu reisen, trotzdem passieren würde.
Forscher Fabio Costa macht die Erkenntnis anhand der aktuellen Pandemie deutlich. Angenommen man würde eine Zeitreise machen, um Patient Null daran zu hindern, sich mit dem Virus anzustecken, dann würde man gleichzeitig auch die Motivation ausradieren, die man ursprünglich hatte, in die Vergangenheit zu reisen, um die Pandemie zu stoppen.
Die neuen Studienergebnisse, veröffentlicht im Classical an Quantum Gravity. lassen vermuten, dass sich Ereignisse also autonom anpassen und somit ein Paradoxon nicht existieren würde. "Man könnte versuchen, Patient Null daran zu hindern, sich zu infizieren. Dabei würde man sich aber selbst das Virus einfangen und Patient Null werden, oder es würde jemand anderes werden“, sagt Co-Autor Germain Tobar. Kurzum: Ein Zeitreisender könnte Änderungen vornehmen, das ursprüngliche Ergebnis würde dennoch auf eine Art und Weise stattfinden. Zwar anders als auf der ursprünglichen Zeitachse, aber so ähnlich, dass der Zeitreisende noch existiere und motiviert wäre, zurück in die Vergangenheit zu reisen.
Einsteins Theorie
Mit dem Gedankenexperiment "Großvaterparadoxon" werden Probleme mit dem kausalen Zusammenhang bei Zeitreisen am häufigsten verdeutlicht. Dieses handelt von einem Zeitreisenden, der in die Vergangenheit zurückreist, um seinen Großvater zu töten. Tut er das vor dessen Zusammentreffen mit der Großmutter des Zeitreisenden, löscht er gleichzeitig eine zwingende Ursache seiner eigenen Existenz aus. Weder Zeitreise noch Mord seien also möglich.
Seit Albert Einstein 1916 seine Allgemeine Relativitätstheorie veröffentlichte, beschäftigen sich Forscher mit der quälenden Frage, ob Zeitreisen also überhaupt möglich sind. Die Theorie um seine geschlossenen zeitartigen Kurven bedeuten, dass jede Person, die morgens außer Haus geht, abends auf dem gleichen oder auf einen anderen Weg wieder heimkehrt. Die Kurve ist also geschlossen, weil man sich wieder an seinem Ausgangspunkt befindet.
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