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© MIT Emergency Ventilator (E-Vent) Project, MD

Science

MIT veröffentlicht Vorlagen für 100-Dollar-Notbeatmungsgerät

Weltweit werden durch die Corona-Krise Beatmungsgeräte knapp. Allein in den USA dürften in den kommenden Wochen bis zu 700.000 Stück fehlen. Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben Forscher nun gemeinsam mit Ärzten eine Methode entwickelt, wie die Knappheit mit vorhandenen Ressourcen in Krankenhäusern abgemildert werden könnte.

Fast jedes Bett in einem Krankenhaus verfüge über einen manuellen Beatmungsbeutel, mit dem in Notfällen die Sauerstoffversorgung der Patienten durch das Drücken des Beutels aufrechterhalten werden könne, heißt es in der Beschreibung des MIT Emergency Ventilator-Projekts.

Gelinge es diesen Prozess zu automatisieren, könnten schnell und kostengünstig größere Mengen von Notbeatmungsgeräten hergestellt werden. Das auf sichere Art und Weise zu bewerkstelligen, sei allerdings nicht einfach, so die Forscher.

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Im Rahmen des Projektes stellen die MIT-Ingenieure dafür nun Vorlagen bereit. Sie betreffen die minimale Funktionalität für sichere Beatmungsgeräte, das Referenz-Hardware-Design zur Erfüllung klinischer Mindestanforderungen und Referenzsteuerungsstrategien und Elektronikdesigns. Daneben werden auch die Ergebnisse aus ersten Tests der Prototypen mit Tieren veröffentlicht.

Damit wolle man denjenigen, die über die erforderlichen Werkzeuge verfügen, um die Patientensicherheit zu gewährleisten, die Möglichkeit geben, solche Geräte herzustellen und zu testen, so die Forscher, die Ärzte und Ingenieure auch dazu aufrufen, ihre Erfahrungen in das Projekt einzubringen.

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Für kritische Situationen

Die Notbeatmungsgeräte könnten herkömmliche Beatmungsgeräte in Bezug auf Funktionalität, Flexibilität und klinische Wirksamkeit nicht ersetzen, warnen die MIT-Ingenieure. Sie könnten aber in kritischen Situationen, in denen es keine anderen Optionen gebe, dabei helfen, kurzfristig Kapazitäten freizumachen.

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