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Science

NBA-Legende baut Haus, das CO2 aus der Luft saugt

Der NBA-Star Rick Fox hat ein Haus auf den Bahamas bauen lassen, das aus CO2-saugenden Beton besteht. Generell gilt der Baustoff, beziehungsweise sein Bestandteil Zement, als großer Klimasünder. Dessen Herstellung gilt als einer der emissionsreichsten Industrieprozesse.

Alleine die Zementproduktion ist für über 8 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Der Werkstoff muss auf hohe Temperaturen erhitzt werden, wodurch das Gas in die Atmosphäre freigesetzt wird. Dabei wird eine chemische Reaktion ausgelöst, bei der zusätzliches CO2 ausgestoßen wird.

➤ Mehr lesen: Klimasünder Zement trennt sich von CO2

Basketballspieler Rick Fox

CO2 der Umgebungsluft entzogen

Fox ist der CEO und Mitgründer des Start-ups Partanna, welches das "CO2-negative" Baumaterial herstellt. Die neuartige Mischung könne bei Umgebungstemperatur aushärten, wodurch viel Energie eingespart werden kann. Die Bindemittelbestandteile in neuartigen Beton können zudem CO2 aus der Luft absorbieren und im Material speichern.

Sollte das Gebäude einmal abgerissen werden, bleibt das Kohlenstoffdioxid im Material eingeschlossen. Der Baustoff könne dann wiederverwendet werden, um neuen alternativen Beton herzustellen, heißt es. Eine rund 120 Quadratmeter große Struktur soll dabei so viel CO2 binden können wie 5.200 alte Bäume pro Jahr.

Beton aus Sole und Schlacke

Fox habe seine ganze Karriere in Hollywood aufgegeben, um klimafreundliche Lösungen zu entwickeln, sagt er gegenüber The Verge. Dafür musste er sich erst mit der Bauindustrie vertraut machen.

Fox hat Partanna gemeinsam mit dem Architekten Sam Marshall gegründet. Über ihre konkreten Prozesse halten sie sich zwar weitestgehend bedeckt, die Hauptbestandteile des Produkts sind aber bekannt: Sole, also eine wässrige Lösung aus Salzen aus Entsalzungsanlagen, und Schlacke – ein Nebenprodukt der Stahlproduktion.

999 weitere Häuser

Auf Zement verzichtet das Start-up gänzlich und kann damit die verbundenen CO2-Emissionen vermeiden. Ziel ist es, 999 weitere Häuser aus dem neuartigen Beton auf den Bahamas zu bauen.

Sollte sich das Projekt als erfolgreich herausstellen, soll der CO2-fressende Werkstoff auch international verfügbar gemacht werden.  

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