Neue Trainingsanlage für Astronauten simuliert Mond-Mission
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„Luna“ heißt die Trainingsanlage, die die Europäische Raumfahrtagentur (Esa) gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) plant. Sie soll 1000 Quadratmeter umfassen. In der Halle sollen nach Angaben der Esa Astronauten und Wissenschaftler ab 2020 in authentischer Umgebung für Missionen zum Mond trainieren und forschen können.
Vulkanpulver als Mondstaub
„Wir üben Mond“, sagte Luna-Projektleiter Matthias Maurer, der dem Europäischen Astronautenkorps angehört. Nicht nur die Fortbewegung in der Schwerelosigkeit muss geübt werden.
Eine große Herausforderung wird der graue Sandstaub sein, der die Mondoberfläche bedeckt. Er enthält Siliziumpartikel mit Eisen-, Calcium- und Aluminiumanteilen und ist auf dem Mond infolge unendlich vieler Einschläge von Mikrometeoriten in seiner 4,5 Milliarden Jahre langen Geschichte sowohl sehr feinkörnig gemahlen als auch extrem scharfkantig. Schon nach kürzester Zeit beschädigt er Raumanzüge, Ausrüstung, setzt sich in Dichtungen und Getriebe technischer Geräte. Um das Equipment zu testen, wird deshalb als Mondstaubersatz Vulkanpulver aus der Eifel in der Halle ausgeschüttet.
"Moon Village" als Ziel
Knapp 50 Jahre nach der ersten Mondlandung ist das langfristige Ziel der Esa ein „Moon Village“, ein Dorf auf dem Mond. Um dieses Ziel zu erreichen, soll „ Luna“ internationale Wissenschaftler zusammenbringen. Bis die Anlage fertig ist, dient Maurer und seinem Team die Insel Lanzarote als Übungsplatz.
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