Die Toryu hatte am 6. November ihre Jungfernfahrt.

Die Toryu hatte am 6. November ihre Jungfernfahrt.

© Japan Ministry of Defence

Science

Neues U-Boot der japanischen Marine nutzt Lithium-Ionen-Akkus

Er funktioniert in Smartphones und E-Autos, warum also nicht auch in U-Booten? Die neu entwickelte Toryu, oder "Drache, der wild kämpft", der japanischen Marine nutzt Lithium-Ionen-Akkus. Bisher hatten U-Boote Bleiakkus verwendet. 

Angetrieben werden viele U-Boote aus einer Kombination von Akku und Verbrennungsmotor, um sich unter Wasser möglichst leise bewegen zu können. Ein Dieselaggregat lädt die Akkus auf, benötigt dafür aber Sauerstoff, entweder durch Auftauchen, oder über den Schnorchel, was das U-Boot sichtbar macht.

Japanische U-Boote nutzen meist eine außenluftunabhängige Antriebsanlage, speziell einen Stirling-Motor, um bis zu 30 Tage unter Wasser bleiben zu können und haben damit ohnehin einen Vorteil. Es gilt: Desto höher die Kapazität der Batterien ist, desto länger können die U-Boote unentdeckt tauchen. 

Lithium-Ionen-Akkus sind leichter und stärker

Toryu nutzt nun erstmal Lithium-Ionen-Akkus. Sie sind deutlich leichter als Bleiakkus, können mehr Energie speichern und sind schneller wieder aufgeladen. Das verlängert die Zeit, in der das U-Boot unter Wasser und damit unter dem Radar bleiben kann. 

Nun stellt sich die Frage, warum diese Technologie nicht schon früher eingesetzt wurde. Sie ist gefährlich: Wenn Lithium-Ionen-Akkus brennen, entsteht eine enorme Hitze, wie man es auch bei Smartphone-Akkus beobachten kann. Sie müssen nach einem Brand gekühlt werden, damit es nicht zu weiteren Reaktionen mit der Umwelt kommt. Beispielsweise kann bei Kontakt mit Wasser explosives Knallgas entstehen - keine ideale Voraussetzung für eine Nutzung für Unterwasser-Kriegsmaschinen. Daher müssen die Akkus vor dem Kontakt mit Wasser geschützt werden.

Die verbesserte Leistung scheint für die japanische Marine allerdings die Gefahr zu überwiegen. Das U-Boot wurde am 6. November feierlich zu Wasser gelassen.

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