Die Illusion des Schwarzen Lochs funktionierte bei 86 Prozent der Testpersonen.

Die Illusion des Schwarzen Lochs funktionierte bei 86 Prozent der Testpersonen.

© Laeng et al., Front. Hum. Neurosci., 2022

Science

Optische Täuschung lässt Schwarzes Loch auf euch zukommen

Wer behauptet, dass Wissenschaft langweilig ist? Drei Forscher der Universität Oslo und der Ritsumeikan University in Japan veröffentlichten Ende Mai eine Studie zu optischen Täuschungen. Darin: ein Schwarzes Loch, das sich immer weiter ausbreitet.

Obwohl das Bild komplett statisch ist, vermittle das Bild ein “wachsendes Gefühl der Dunkelheit, als ob man einen lichtleeren Raum betritt”, beschreiben es die Psychologen in ihrem Paper.

Pupillen bereiten sich auf Lichtverhältnisse vor

Die eingebildete Vorwärtsbewegung hilft unserem Gehirn wohl dabei, sich auf eine Änderung der Umgebung vorzubereiten. Indem etwa vorgetäuscht wird, einen dunklen Raum zu betreten, können sich unsere Augen schneller an die Umgebung anpassen, so die Forscher.

Dabei konnten die Forscher durch Pupillenmessungen feststellen, dass solche optischen Täuschungen auch physiologische Effekte auslösen. Bei hellen Bildern, wie etwa der Asahi-Illusion (Asahi, jp. für “Morgensonne”), verengten sich die Pupillen etwa. Bei der Illusion mit dem Schwarzen Loch wurden sie entsprechend weiter.

Die Asahi-Illusion wurde als nicht so stark wahrgenommen

Die Asahi-Illusion wurde als nicht so stark wahrgenommen

Die Forscher führen das auf einen Überlebensmechanismus zurück. “Genauso wie ein Blendlicht blenden kann, ist es auch riskant, sich in einer dunklen Umgebung fortzubewegen”, so die Forscher. Wer sich vorzeitig darauf vorbereitet, hat einen entscheidenden Überlebensvorteil.

"Schwarzes Loch" zeigte bei 86 Prozent einen Effekt

In einem Experiment mit 50 Proband*innen probierten die Forscher Illusionen mit verschiedenen Farben und Formen aus. Am effektivsten war dabei das Schwarze Loch - 86 Prozent der Versuchspersonen gaben an, dass sich die Dunkelheit auf sie zubewege.

Die Illusion des Schwarzen Lochs funktionierte bei 86 Prozent der Testpersonen.

Die Illusion des Schwarzen Lochs funktionierte bei 86 Prozent der Testpersonen

Wieso die optische Illusion bei den restlichen 14 Prozent keinen Effekt zeigte, wissen die Forscher noch nicht. Zudem scheint sich die Stärke der Illusion von Mensch zu Mensch zu unterscheiden. Je weiter sich die Pupillen weiteten, desto stärker wurde die Illusion in der Regel wahrgenommen.

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