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© STFC RAL Space

Science

Riesige "Weltraumkammer" in Großbritannien errichtet

In Harwell, einem Ort rund zehn Kilometer südlich von Oxford und 50 Kilometer westlich von London, wird derzeit eine riesige "Weltraumkammer" errichtet. In der Kammer sollen künftig Satelliten getestet werden. In der 16 Meter langen und 8 Meter breiten Röhre können Bedingungen erzeugt werden, wie sie die Maschinen auch im Weltraum vorfinden würden - abgesehen von der Schwerelosigkeit. In der Kammer können Vakuum, Temperaturen von minus 180 bis plus 100 Grad, sowie starke Vibrationen und Lautstärken erzeugt werden.

Nationales Testzentrum

"Großbritannien ist weltweit führend bei Raumfahrttechnologie und diese beeindruckende neue Kammer wird unsere Testfähigkeiten maßgeblich erhöhen", meint die britische Wissenschaftsministerin Amanda Solloway in einer Presseaussendung des Unternehmens RAL Space. Dieses erhielt rund 100 Millionen Pfund von der Regierung, um eine National Satellite Test Facility (NSTF) zu errichten. Die Anlage enthält mehrere Testkammern. Die nun installierte ist die größte davon.

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Transport aus Italien

Wie die BBC berichtet, wurde die Kammer vom italienischen Unternehmens Angelantoni Test Technologies hergestellt und in Teilen per Schiff nach Großbritannien gebracht. Vom Hafen von Portsmouth wurden die acht Meter breiten Komponenten per LKW über die Autobahn nach Harwell gebracht. Dort wird die Anlage nun zusammengebaut. Der Innenraum in der Testkammer ist 12 Meter lang und 7 Meter breit. Bei Tests können auch gleich mehrere Satelliten auf einmal darin untergebracht werden. Einsatzbereit soll die gesamte NSTF im Jahr 2022 sein.

Unabhängigkeit

Der Planung der Einrichtung ging eine Studie voraus, die ermitteln sollte, wie die britische Regierung heimische Raumfahrtunternehmen am besten unterstützen könnte, um den vielversprechenden Satellitenmarkt zu erobern. Eine Testeinrichtung war der Punkt, der am dringendsten benötigt wurde. "Wir mussten bisher allzu häufig Dinge einpacken und nach Europa transportieren, um sie dort zu testen - mit all den Problemen und Ausgaben, die das beinhaltete. Jetzt haben wir die Fähigkeit dazu im eigenen Land", meint Chris Mutlow, der Direktor von RAL Space.

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