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Die betroffene Rakete bei ihrem Start am 5. Mai

© APA/AFP/STR / STR

Science

Riesiges Raketenteil stürzte unkontrolliert auf die Erde

Ein großes Teil einer chinesischen Rakete ist am Montag nach mehreren Tagen im Orbit unkontrolliert über dem Atlantik auf die Erde gestürzt. Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre erfolgte am Montag um 17:34 MESZ vor der Westküste Mauretaniens im nordwestlichen Afrika

Bei der Rakete handelt es sich um die 1. Stufe einer Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 5 (LM-5) mit einem Gewicht von knapp 18 Tonnen. Die Rakete startete am 5. Mai und brachte eine Raumkapsel ins All, die später wieder sicher gelandet ist.

Los Angeles oder New York

Bemerkenswert war der Wiedereintritt nicht nur aufgrund der Größe des Objekts, sondern auch aufgrund des Bereichs, in dem  der Absturz hätte erfolgen können. So führte der Pfad unter anderem über die US-Metropole Los Angeles sowie das äußerst dicht besiedelte Manhattan in New York

“Ich habe noch nie einen Wiedereintritt über so vielen großen Ballungsräumen gesehen”, twitterte etwa der Astronom Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik. 

Zahlreiche Astronomen verfolgten den Pfad des Objekts und versuchten auszumachen, wo genau der Atmosphäreneintritt erfolgen hätte können.

Laut McDowell war es auch das größte Objekt seit 1991, das unkontrolliert in die Erdatmosphäre eintrat. Die Columbia-Katastrophe aus 2003, als ein US-Space-Shuttle abstürzte, zählte er dabei nicht.

Geringes Risiko

Auch, wenn der Wiedereintritt an sich unkontrolliert erfolgte, dürfte China das Risiko bewusst in Kauf genommen haben. Bereits in der Vergangenheit wurden Objekte im All immer wieder zum Wiedereintritt gebracht, wobei der Eintritt in die Atmosphäre unkontrolliert erfolgte. Zwar besteht dabei immer das Risiko, dass es zu Schäden kommt, die Chance dafür ist aber äußerst gering, da weite Teile der Erde entweder unbewohnt sind oder aus Wasser bestehen.

Gegenüber CNN erklärte McDowell, dass Teile des Objekts den Wiedereintritt durchaus überstehen könnten. Da es sich dabei aber um relativ kleine Überbleibsel handelt, dürften sie keinen großflächigen Schaden anrichten. “Worst Case wäre, dass sie ein Haus zerstört”, so McDowell.

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