Schwarzes Loch mit 40 Milliarden Sonnenmassen entdeckt
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Ein deutsches Forscherteam hat möglicherweise das größte Schwarze Loch gefunden, das der Menschheit bisher bekannt ist. Es soll 40 Milliarden Sonnenmassen aufweisen und damit 10.000 mal massereicher sein als das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße. Von unserer Galaxie ist Holm 15A rund 700 Millionen Lichtjahre entfernt. Holm 15A ist Teil des Galaxiehaufens Abell 85. Während dessen Galaxien allesamt normale Helligkeitsverteilungen (Lichtprofile) aufweisen, erscheint das Zentrum von Holm 15A extrem dunkel. Die Vermutung, dass sich dort ein Schwarzes Loch befindet, liegt also nahe.
Ungewöhnliche Größe
Ein Schwarzes Loch, das diese ungewöhnliche Helligkeitsverteilung erklären würde, wäre allerdings vier bis neunmal so groß, wie es die Gesamtanzahl der Sterne in der Galaxie eigentlich vermuten lassen würde. Üblicherweise erhalten Astronomen durch die Bewegung von Sternen nahe an Schwarzen Löchern Hinweise auf die Masse von letzteren. Durch die große Distanz zu Holm 15A sind solche Beobachtungen aber derzeit nicht möglich.
Fusion
Die Forscher des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik vermuten, dass das Schwarze Loch im Zentrum von Holm 15A durch die Verschmelzung zweier Galaxien, mit jeweils einem Schwarzen Loch im Zentrum, entstanden ist. Die gewaltige Fusion könnte Sterne aus dem Zentrum der verschmolzenen Galaxie fortgeschleudert haben. Dadurch könnte es zur ungewöhnlichen Helligkeitsverteilung gekommen sein.
Simulationen passen
"Die neueste Generation von Computersimulationen der Verschmelzung von Galaxien lieferte uns Vorhersagen, die tatsächlich gut zu den beobachteten Eigenschaften passen", sagt Jens Thomas, einer der mitwirkenden Forscher. Ihre Ergebnisse haben sie nun in der Fachpublikation The Astrophysics Journal (PDF-Download) veröffentlicht.
Kommentare