© SilkLab, Tufts University

Science

Sensor auf Zahn erkennt, was man isst und trinkt

Fitness-Tracker können theoretisch automatisch messen, wie viele Kalorien man durch Bewegung verbrennt. Was man zu sich nimmt, muss aber immer noch händisch protokolliert werden. Das könnte sich nun dank einer Entwicklung der Tufts University in Medford im US-Bundesstaat Massachusetts ändern. Die Forscher haben einen elektronischen Sensor entworfen, der auf einem Zahn befestigt wird und anschließend misst, was ein Mensch zu sich nimmt.

Konkret können Informationen zum Konsum von Glukose, Salz oder Alkohol so protokolliert und kabellos an einen Empfänger übertragen werden. Details über den Prototypen und die entsprechenden Untersuchungen der Universität werden kommende Woche im Advanced-Materials-Magazin veröffentlicht, wie die Universität selbst berichtet.

Aufbau

Zwar haben andere Forscher bereits an ähnlichen Sensoren gearbeitet, jedoch waren diese oft deutlich größer, oder mussten in sehr kurzen Abständen ausgetauscht werden. Das Gerät der Tufts-Universität ist lediglich zwei mal zwei Millimeter groß und kann sich Unregelmäßigkeiten der Zahnoberfläche anpassen.

Der Sensor besteht aus drei Schichten. Einer zentralen „bio-reaktiven“ Schicht, die auf Nahrungsstoffe bzw. entsprechende Chemikalien reagiert. Die beiden äußeren Schichten bestehen aus zwei rechteckigen Goldringen. Zusammen bilden die drei Schichten eine Antenne, über die der Sensor per Radiofrequenzwellen mit einem externen Gerät kommunizieren kann.

Modifzierbar

Der Prototyp reagiert auf Glukose, Salz und Alkohol, kann aber laut den Wissenschaftlern auch für andere Stoffe modifiziert werden. Allerdings weiß der Sensor aktuell noch nicht, wie viel von dem jeweiligen Stoff man aufnimmt.

„Wir sind noch ein Stück weit weg von einer App, die einem sagt, ‚Du hast heute 216,3 Kalorien zu dir genommen’“, erklärt der an dem Projekt beteiligte Wissenschaftler Fiorenzo Omenetto gegenüber Ars Technica. Dennoch sei es nicht undenkbar, dass der eingeschlagene Weg bald dorthin führe. 

Die Forscher erhoffen sich durch die Technik auch, den Zusammenhang von Ernährung und Krankheiten besser erforschen zu können.

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