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Science

So klingen Nordlichter

Wenn geladene Teilchen von der Sonne auf die Erdatmosphäre treffen, lösen sie am Himmel ein Lichtschauspiel aus. Dabei entsteht aber nicht nur ein buntes Himmelsspektakel. Wie Wissenschaftler*innen herausfanden, geben die Polarlichter auch Geräusche von sich, die einem Rauschen oder Knacken ähneln.

Diese Geräusche galten lange als seltenes Phänomen. Forscher*innen konnten sie nur dann vernehmen, wenn die Nordlichter am Himmel gut sichtbar waren. Unto K. Laine, Professor an der Universität Aalto in Finnland, konnte nun in einer Studie zeigen, dass Polarlichter auch dann Geräusche von sich geben, wenn diese kaum sichtbar sind. In Nächten, in denen keine Polarlichter am Himmel zu sehen waren, konnte der Wissenschaftler das Knistern dennoch in einer Höhe von etwa 70 bis 100 Metern aufnehmen.

Geräusche keine Seltenheit

„Dies entkräftet das Argument, dass Polarlichtgeräusche extrem selten sind und das Polarlicht außergewöhnlich hell und lebendig sein muss", sagt Laine in einem Statement.

Bereits 2016 hatten er und sein Team die Quelle der seltsamen Geräusche identifiziert. In besonders kalten und klaren Nächsten bilden sich in der Erdatmosphäre, so die Forscher*innen, eine Schicht aus warmer Luft über einer Schicht aus kalter Luft. In diesen beiden Schichten würden gegensätzliche Ladungen entstehen. Wird das Magnetfeld der Erde nun durch eine Sonneneruption gestört, können sich die Teilchen zwischen den Schichten elektrisch entladen. Das löse das Rauschen und Knacken aus.

Kein kausaler Zusammenhang

Laine und sein Team machten hunderte Tonaufnahmen, von denen rund 60 auf Veränderungen in der Magnetosphäre zurückzuführen seien. Die Geräusche gehen, so die Wissenschaftler*innen, also oft Hand in Hand mit Nordlichtern, es bestehe allerdings kein kausaler Zusammenhang zwischen ihnen. 

„Es ist jedoch möglich, dass wir weiterhin den Begriff ‚Polarlichtgeräusche‘ verwenden, da eine historische Verbindung zwischen den beiden besteht“, hält Laine fest.

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