© : ESA/BepiColombo/MTM

Science

So sieht die Venus im Vorbeiflug aus

Vergangene Woche flog die Sonde BepiColombo an der Venus vorbei. Das über eine Milliarde Euro teure europäisch-japanische Raumfahrzeug passierte den Planeten in einer Entfernung von gut 10.000 Kilometern. 

Die Sonde nutzte die Gelegenheit auch dazu, Fotos von der Venus zu schießen, die nun veröffentlicht wurden. Ein Zeitraffer-Video zeigt, wie die Venus in das Sichtfeld der Kamera rückt, um kurz danach wieder daraus zu verschwinden.

Der Vorbeiflug nutzte die Sonde, um Geschwindigkeit zu reduzieren. So konnte das Raumfahrzeug den Schub durch die Sonnengravitation abbremsen, um dann an seinem Ziel - dem Merkur - sich in eine stabile Umlaufbahn "einzubremsen". 

Bei dem Flug um die Venus sammelte die Sonde eine Reihe von Daten. Sieben der elf Instrumente an Bord sollten Wissenschaftsdaten von der Venus erheben. Auf die Ergebnisse jener drei Messgeräte, an deren Entwicklung sie führend beteiligt waren, warten auch Forscher vom Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit Spannung. Das Grazer IWF ist an den Magnetfeldmessgeräten auf beiden Raumsonden von BepiColombo beteiligt.

Hinweis auf Leben

Der Nachbarplanet der Erde war kürzlich wieder in den Fokus gerückt. Erst im September gaben Astronomen bekannt, dass sie in der Venus-Atmosphäre das Gas Monophosphan entdeckt haben - ein Hinweis auf mögliches Leben. Denn auf der Erde entsteht dieses vor allem durch biologische Prozesse, die unter Ausschluss von Sauerstoff stattfinden. Die Forscher räumten aber gleich ein, dass der Nachweis in der Venus-Atmosphäre kein belastbarer Beleg für eine biologische Quelle auf dem Planeten ist.

Venus und Erde sind fast gleich groß. Dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zufolge haben sich die Nachbarplaneten aber sehr unterschiedlich entwickelt. Die Atmosphäre der Venus sei wesentlich dichter und bestehe fast ausschließlich aus Kohlendioxid. Das bewirke einen sehr starken Treibhauseffekt und Oberflächentemperaturen von rund 470 Grad. Die Existenz von Wasser und damit auch von Leben sei dort ausgeschlossen.

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