Crater Schmidt is seen on the moon
© REUTERS / NASA

Science

SpaceX-Raketenteil wird neuen Krater in den Mond schlagen

Der Mond ist von rund einer halben Milliarde Kratern übersät. Demnächst sollte ein neuer dazukommen, unabsichtlich kreiert von der Menschheit. Wie TheNextWeb berichtet, wird das Werkzeug dafür die obere Stufe einer SpaceX Falcon-9-Rakete sein. Sie wurde 2015 verwendet, um das Deep Space Climate Observatory der NASA zum Lagrange-Punkt-1 zwischen Erde und Sonne zu befördern.

2,6 Kilometer pro Sekunde

Eigentlich hätte die Raketenstufe sich danach weiter von der Erde weg bewegen sollen. Stattdessen blieb der Raketenteil in einer weiten Umlaufbahn um den Heimatplaneten und wird nun auf dem Mond aufprallen. Am 4. März sollte es soweit sein. Die 14 Meter lange und rund 4 Tonnen schwere Raketenstufe wird mit 2,6 Kilometer pro Sekunde auf die Mondoberfläche treffen. Die Aufprallenergie sollte laut Berechnungen einen 19 Meter breiten Krater erzeugen.

Beobachten können wird man das Ereignis von der Erde aus nicht. Es wird auf der erdabgewandten Seite des Mondes stattfinden. Satelliten um den Mond werden aber Vorher-Nachher-Bilder schießen.

Kraterbildung nicht ungewöhnlich

Dass neue Krater auf dem Mond entstehen, kommt ständig vor. Asteroideneinschläge und die Abwesenheit einer bremsenden Atmosphäre haben dem Mond sein vernarbtes Aussehen verliehen. Auch von Menschen gemachte Objekte sind bereits zahlreich auf den Mond geprasselt, auch absichtlich. Während der Apollo-Missionen in den 1970er-Jahren hat man etwa Teile von Saturn-V-Raketen auf den Mond gelenkt, um die Funktion von Seismographen an der Oberfläche zu überprüfen.

Während der LCROSS-Mission wurde ein Projektil absichtlich in einen permanent schattigen Mondkrater geschossen, um dort Wasserpartikel aufzuwirbeln und mit Sensoren zu erfassen.

Problematisch für Suche nach Leben

Problematisch sind Kollisionen menschgemachter Teile mit anderen Himmelskörpern eher dann, wenn sich biologisches Material an Bord befindet. Den Körper damit zu kontaminieren, könnte mehrere Probleme bringen. Einerseits könnten aufgefundene Lebenszeichen dadurch eigentlich von der Erde stammen, andererseits könnten möglicherweise auf dem Himmelskörper existierende Lebensformen durch Viren, Bakterien oder gar größere Lebewesen von der Erde zerstört werden.

Ein negatives Beispiel, wie so etwas ablaufen kann, lieferte die israelische Mission Beresheet 2019. Eine Landefähre stürzte dabei ab und verstreute möglicherweise Bärtierchen auf der Mondoberfläche.

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